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Muss Vicky für Diamond-League passen?

(C) ÖOC Michael Meindl

Diamond-League, ja oder nein? Das ist bei ÖLV-Speerwurf-Rekordhalterin Victoria Hudson aktuell die Frage. Der Flug zum Auftaktmeeting nach Schanghai-Suzhou (CHN) ist für Mittwochvormittag gebucht. Am Samstag geht im „Land der Mitte“ das erste Kräftemessen der Speerwerferinnen in Szene. Doch Hudson ist nicht hundertprozentig fit. Das letzte Wort in Sachen Wettkampf-Erlaubnis hat der HNO-Arzt.

Der Start von Speerwurf-Rekordhalterin Victoria Hudson beim Diamond-League-Meeting in Schanghai-Suzhou (CHN) geriet in den letzten Tagen in Gefahr. Die 27-jährige Niederösterreicherin laboriert an einer Entzündung der Nasenschleimhäute. „Das Wurftraining am Samstag bei nass-kalten Bedingungen hat ihr nicht gutgetan. Ich habe Bedenken, eine nicht nicht ganz gesunde Vicky um die halbe Welt fliegen zu lassen. Eine weitere Antibiotika-Behandlung wäre für die EM- und Olympia-Vorbereitung fatal. Ich sehe die Chancen, dass sie Mittwoch fliegen kann, aktuell bei 20:80-Prozent“, gibt sich ÖLV-Sportdirektor und Coach Gregor Högler zurückhaltend.

Vicky selbst würde den China-Trip liebend gerne in Angriff nehmen. „Mir würde die Absage richtig leid tun, ich habe mich schon sehr auf das erste Kräftemessen mit Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Shiying Liu (CHN) und Weltmeisterin Haruka Kitaguchi (JPN) gefreut“, meint die WM-Fünfte. Falls Victoria Hudson für den Diamond-League-Auftakt absagen passen muss, würde sich ihr Saison-Auftakt um mehr als zwei Wochen, bis Mitte Mai zu den Austrian-Top-Meetings in Graz-Eggenberg (12.05.) und St. Pölten (17.05.), verschieben.

Den ersten richtigen Saisonhöhepunkt bildet die Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom (ITA, 07. – 12.06.). Da gilt die Schwechaterin als Weltranglisten-Vierte und beste Europäerin als erste Favoritin. „Eine Medaille können viele holen. In Rom und Paris geht’s ausschließlich darum, am Tag X die Top-Leistung abrufen zu können. Die Weltrangliste und der fünfte WM-Rang von Budapest helfen nur am Papier, in der Theorie“, weiß Victoria. „Natürlich spekuliere ich mit einer Medaille – aber selbstverständlich ist das nicht.“ Nachsatz: „Ich bin normal keine, die vor einem Großereignis große Töne spuckt. Ich will lieber am Tag X mit Taten überzeugen.“

Coach Gregor Högler zeigt sich mit der bisherigen Olympia-Vorbereitung jedenfalls mehr als zufrieden: „Wir orientieren uns verstärkt an der Wurfrtechnik der männlichen Top-Athleten und stellen gerade den Anlauf um. Je verdrehter der Oberkörper beim Anlauf, desto höher die Abwurfgeschwindigkeit. Vicky kommt damit schon sehr gut zurecht, zählt zu den schnellkräftigsten Athletinnen.“

Noch nicht entschieden ist, zu welchem Speer Victoria Hudson in Rom und Paris greifen wird. „Zu Saisonbeginn werde ich sicher noch den gewohnten lilafarbenen Nemeth-Speer verwenden. Der verzeiht mehr Fehler. Erst wenn ich ganz von meiner (Wurf-) Technik überzeugt bin, werden wir im Wettkampf auch den gelben Nordic-Speer, Produkt-Bezeichnung: Valhalla, 600 Gramm, versuchen. Er ist steifer, weil aus Carbonfaser, verzeiht beim Abwurf aber weniger Fehler. Bei idealer Technik ist er sicher die bessere Wahl.“

Das gemeinsame Kraft- und Athletik-Training mit Lukas Weißhaidinger weiß die 27-jährige Niederösterreicherin zu schätzen: „Es ist ein Privileg, mit so einem erfahrenen und erfolgreichen Athleten trainieren zu dürfen. Er pusht mich und gibt mir auch – speziell in schwierigen Zeiten – den ein oder anderen wertvollen Tipp.“

In Paris, bei den Olympischen Spielen Anfang August, werden – im Gegensatz zu den Corona-Spielen von Tokio – auch Vater Paul, ein Brite, und Freund Gregor vor Ort live die Daumen drücken. „Ich freu‘ mich auf ein volles Stadion und eine ganz besondere Stimmung bei beiden Top-Events. Im Vergleich zum Vorjahr bin ich sicher selbstbewusster und technisch sicherer geworden. Ich glaube, mich haut so schnell nichts um.“ Auch nicht, falls es mit dem Saisonstart beim Diamond-League-Meeting in China doch nichts wird.

Text: ÖOC/Eichler

22/04/24 19:19, Text: Bernhard Rauch

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