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Marathon-Strategiebesprechung in der Südstadt

v.l.n.r. Hubert Millonig, Peter Bründl, Harald Fritz, Günther Weidlinger und Gregor Högler - Foto (C) Hannes Gruber

Gestern lud der ÖLV die Trainer der erfolgreichen Marathonläufer zu einer Strategiebesprechung ins BSFZ Südstadt ein.

Hubert Millonig (Trainer von Valentin Pfeil, Christian Steinhammer), Peter Bründl (Trainer von Peter Herzog) und Harald Fritz (Trainer von Lemawork Ketema) tauschten sich intensiv mit ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler, Sportkoordinator Hannes Gruber und Teamleiter Günther Weidlinger über die anstehenden Herausforderungen aus.

Neues Qualifikationsprocedere

Das neue World Ranking kommt auch beim Marathon für die WM in Doha 2019 und die Olympischen Spiele in Tokyo 2020 zur Anwendung. Die punktebesten zwei Wettkämpfe im Marathon bzw. Halbmarathon, 30km- oder 25km-Lauf der letzten 18 Monate werden für die Qualifikation herangezogen. Neben der gelaufenen Zeit können ebenso Bonuspunkte für die Platzierung erzielt werden, wobei die Hauptstrecke hier besser bewertet ist als die drei kürzeren Nebenstrecken. Zum Beispiel würde ein Sieg beim Vienna City Marathon, der IAAF Golden Label Status hat, 140 Extrapunkte bringen.

Ketema und Herzog unter Top-100 im Netto-Ranking

Mit heutigem Datum ist Lemawork Ketema mit 1.107 Punkten auf Rang 301 der bestplatzierte ÖLV-Läufer. Bereinigt man allerdings die Liste auf drei Läufer pro Nation liegt der EM-Achte von Berlin auf dem 62. Platz im derzeitigen World Ranking. Da die IAAF 100 Startplätze im Marathon für die kommende WM und 80 Startplätze für die Olympischen Spiele vergibt, wäre Lemawork Ketema klar qualifiziert. Auch für Peter Herzog sieht es derzeit, was das World Ranking betrifft, gut aus. Aus Platz 461 mit 1.061 Punkten wird nach der Bereinigung der unzähligen Läufer aus KEN, ETH, etc. ein 82 Rang in der Netto-Rangliste (max. 3 Läufer pro Land). Gespräche mit dem ÖOC, ob neben dem internationalen Quotenplatz über das World Ranking auch eine bestimmte Zeit für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo erbracht werden muss, folgen noch im heurigen Jahr.

Wüsten-Marathon in Doha

Die WM in einem Jahr klingt für die Marathonläufer nicht sehr einladend. Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit können durch die Startzeit um Mitternacht und die geplanten Kühlmechanismen der Veranstalter wohl kaum kompensiert werden. Alle Trainer äußerten sich daher sehr zurückhaltend, würde doch ein WM-Start eine Teilnahme bei einem der traditionellen Herbstmarathons 2019 unmöglich machen. Eines ist klar: Die Olympia-Qualifikation hat bereits jetzt absoluten Vorrang.

Spezielles ÖLV-Marathonprojekt

Der ÖLV startet aus eigenen Mitteln ein Marathonprojekt für Tokyo 2020 mit dem Ziel, drei heimische Marathonläufer bei den Olympischen Spielen in zwei Jahren an den Start zu bringen. Gespräche der ÖLV-Spitze mit dem neuen Sport-Sektionsleiter Philipp Trattner wurden bereits geführt und bringen hoffentlich zusätzliche Unterstützung, um unter anderem die kostspieligen Höhentrainingslager zu finanzieren. Auch von den Investitionen im Bereich der medizinischen Geräte (Laser, Kompressionsstrümpfe, etc.) oder den bereits in Berlin eingesetzten Kühlsystemen können die heimischen Langstrecken-Asse profitieren.

Die Stimmung war gestern jedenfalls sehr gut, gemeinsam wird den kommenden Herausforderungen sehr positiv entgegengesehen.

04/10/18 22:13, Text: Helmut Baudis

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