Der ÖLV entsendet 8 Athleten nach Glasgow, nachfolgend stellen wir im 2. Teil unserer Vorschau die heimischen Mehrkämpferinnen und Langstreckenläufer vor.
Ivona Dadic – Siebenkampf (Geb.dat. 29.12.1993) – PB 4.767 Pkt (2017) / SB --
Österreichs Leichtathletin des Jahres 2018 hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Serie vorzuweisen: EM-Bronze 2016, Hallen-EM-Silber 2017 und Hallen-WM-Silber 2018. Die Niederösterreicherin war bereits nach der Freiluft-Saison für die Hallen-EM qualifiziert und konnte sich gezielt auf Glasgow vorbereiten. Daher bestritt sie auch keinen Fünfkampf, sondern bereitete sich nur mit Wettkämpfen in Einzeldisziplinen auf die Hallen-EM vor. Eine Grippe sorgte zwar zu Jahresbeginn für eine Verzögerung im Trainingsplan, mittlerweile zeigte die 26-Jährige aber wieder hervorragende Leistungen und scheint gut gerüstet für ihren Auftritt in der Emirates-Arena zu sein. Sie gilt als heißeste Medaillen-Kandidatin im ÖLV-Team.
Ziele: „Bei mir macht es einen ganz gewaltigen Unterschied aus ob ich frisch und spritzig in einen Wettkampf reingehe oder nicht. Darum laufen die Vorbereitungswettkämpfe nicht immer ganz optimal, weil ich sie meistens direkt aus dem Training heraus mache und oft müde bin. Aber ich brauche das vielleicht sogar, dass im Vorfeld der EM nicht alles zu 100% klappt, weil damit weiß ich, dass ich dort richtig Gas geben muss, damit ein guter Mehrkampf rausschaut. Ich habe mich in allen Disziplinen positiv entwickelt, die Zubringerleistungen sind besser als in den letzten Jahren und bin in Form für eine neue Bestleistung. In diesen Punktebereich können nur mehr 2-3 andere Athletinnen hinkommen, also ist eine Medaille mein erstes Ziel. Aber Silber habe ich schon, daher möchte ich auch einmal ganz oben stehen.“
Nada Ina Pauer – 3.000m (Geb.dat. 11.11.1986) – PB/SB 9:01,87min
Die Wienerin setzt nach Cross-EM und Freiluft-EM nun ihre Serie von internationalen Auftritten für Österreich nahtlos fort. Steigerungen sowohl über 1.500m als auch 3.000m führten schließlich zum tollen Lauf in Eaubonne (FRA), wo sie mit ihrer neuen Bestleistung auf Rang 3 der ewigen ÖLV-Bestenliste vorrückte. Die Saisonvorbereitung absolvierte Nada Pauer u.a. mit einem langen Aufenthalt in Kenia, wo die Basis für schnelle Läufe gelegt wurde. In Glasgow wird es über 3.000m bei den Frauen keine Vorläufe geben, sondern nur ein Finale.
Ziele: „Ich möchte bei der EM meine persönliche Bestleistung weiter verbessern und wenn möglich sogar unter 9 Minuten laufen. Da wir ja gleich das Finale laufen, will ich in Glasgow riskieren und solange wie möglich mit der Spitzengruppe mitgehen. Ich erwarte mir ein sehr schnelles Rennen, werde aber versuchen an dem Zug dranzubleiben. Die EM in Berlin hat mich unglaublich motiviert und mir gezeigt was ich wirklich kann. Sie hat mich aber auch gelehrt, mich von Gerangeln fernzuhalten. Ich hoffe das gelingt mir auch auf der engen Hallenbahn.“
Verena Preiner – Fünfkampf (Geb.dat. 01.02.1995) – PB 4.486 (2017) /SB 4.482
Mehrkämpferin Verena Preiner ist mit ihren gerade einmal 24 Jahren bereits ein „alter Hase“ im internationalen Geschäft. U20-WM, U23-EM, Universiade, Freiluft-EM hat sie erfolgreich absolviert und bereits mehrere Medaillen gesammelt. Vor 2 Jahren hat die Oberösterreicherin in Belgrad bereits einmal eine Hallen-EM bestritten und konnte sich auf dem hervorragenden 6. Rang platzieren. Die Qualifikation für Glasgow schaffte sie über die europäische Hallenbestenliste, in der sie am Stichtag auf Rang 6 lag. Starke Einzelleistungen in den letzten Wochen deuteten auch auf ein Steigerungspotenzial im Fünfkampf hin. Leider riss sich Verena Preiner genau eine Woche vor dem EM-Fünfkampf beim Hochsprung-Training ein Außenband im linken Sprunggelenk. Intensive Behandlungen des entstandenen Ödems und physiotherapeutische Maßnahmen sollen einen Start und gute Leistungen am Freitag in Glasgow möglich machen.
Ziele: „Mein Plan war in Glasgow gute Punkte in jeder Disziplin zu machen und eine neue Bestleistung im Fünfkampf aufzustellen. Natürlich liegen in dem Bereich, wo ich bin, sehr viele Athletinnen knapp beisammen, aber ich habe oft gezeigt, dass ich bei einem Großereignis auf den Punkt in Form sein kann. Meine Vorbereitung verlief bis zur Verletzung optimal, ich bin sehr gut in Form. Auf die Behandlungen der letzten Tage habe ich sehr gut angesprochen, am Montag konnte ich schon wieder ein leichtes Training schmerzfrei absolvieren. Ich hoffe, dass mich die Verletzung in Glasgow nicht zu sehr behindert und freue mich schon auf die EM.“
Andreas Vojta – 3.000m (Geb.dat. 09.06.1989) – PB 7:55,83min (2017) / SB 8:00,09min
Bereits zum fünften Mal in Folge ist Andreas Vojta (team2012.at) bei einer Hallen-EM am Start. Seine bisherige Ausbeute: 2011 – 1500m 21. Platz, 2013 – 1500m 14. Platz, 2015 – 3000m 24. Platz, 2017 – 3000m 10. Platz. Die große internationale Erfahrung kam ihm bei der letzten Austragung in Belgrad zugute, als er im Finale mit Rang 10 sein bisher bestes Ergebnis bei einer Hallen-EM erzielen konnte. Auch diesmal wird in den Vorläufen großes taktisches Gespür und ein gutes Gefühl für den richtigen Moment wichtig sein. Eigenschaften, die der Niederösterreicher nach vielen Rennen auf höchstem Niveau sicher mitbringt und die für ihn sprechen könnten.
Ziele: „Mein Aufbau für die EM war sehr ok, ich bin trotz weniger Rennen als in der Vergangenheit in etwa in der Form, die ich auch vor zwei Jahren bei der EM in Belgrad hatte. Von den Zeiten her bin ich nicht vorne dabei und es wird sicher ein knallharter Vorlauf. Daher muss ich klug laufen und meine zehn Jahre Erfahrung bei großen internationalen Rennen ausspielen. Mein Ziel ist es ins Finale zu kommen und dort meine bisher beste Platzierung zu verbessern, also einen einstelligen Rang zu erzielen.“
Hier noch die wichtigsten Links zur EM
www.glasgow2019athletics.com
www.european-athletics.org/competitions/european-athletics-indoor-championships
www.oelv.at