Die Bedingungen waren nahezu ideal: 22 Grad und starker, böiger Nordwestwind. "Natürlich hatte ich hohe Erwartungen. Ein neuer österreichischer Rekord wäre heute definitiv möglich gewesen. Aber Weiten um die 70 Meter wirfst du nicht einfach so. Da muss alles stimmen - und die letzten 0,5 Prozent haben mir heute leider gefehlt. Ich konnte meine Bestform nicht abrufen", gab sich Lukas Weißhaidinger kurz selbstkritisch.
Erst nach ein paar Minuten kehrte die Zufriedenheit zurück: "66,70 Meter sind eine Weltklasse-Weite, das zeigt einmal mehr, dass wir trotz Corona-Krise wirklich gut trainiert haben. Meine Form stimmt." Coach Gregor Högler analysierte: "Die letzte Lockerheit war heute vielleicht nicht da - im Brustbereich. Man kann einen Rekord nicht erzwingen. Luki ist mit großem Abstand der einzige Weltklasse-Diskuswerfer, der trotz Corona-Lockout an seine Weiten aus dem letzten Jahr anschließen kann. Das sagt alles."
Ein viertes Testmeeting in Schwechat wird es vorerst nicht geben: "Lukas braucht jetzt vor dem nächsten Meeting in St. Pölten (27. Juni) eine kurze Pause, wird einen Kurz-Urlaub mit aktiver Erholung einschieben", so Gregor Högler. Dass seinem Schützling heute der 250. Wurf über 60 Meter gelang, erfuhr der ÖLV-Sportdirektor erst nach dem Wettkampf - mit ein paar Minuten Verspätung. "250 Mal über 60 Meter zu werfen, ist ein Gütesiegel. Das beweist die enorme Konstanz von Luki."
Gut nutzen könnte die Bedingungen heute der Para-Sportler Bil Marinkovic, der 47-jährige hat zuletzt vor 13 Jahren den Diskus weiter geworfen.
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Wurf-Testmeeting, Schwechat, 14. Juni, Wettkampf 1: 1. Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 65,94 m, 2. Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) 53,72 (1,75kg), 3. Bil Marinkovic (SVS Leichathletik) 39,29 m; Wettkampf 2: 1. Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 66,70, 2. Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) 54,53 (1,75kg), 3. Bil Marinkovic (SVS Leichathletik) 37,78.