U20 weiblich
Der Dreikampf der U18-Bronze-Medaillengewinnerinnen von der U18-EM in Györ 2018 ging heute in die erste Runde. Und gleich je zwei Mal hatten Johanna Plank (TGW Zehnkampf Union) über die 100m Hürden und im 200m-Sprint bzw. Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) im Weitsprung und im Speerwurf die Nase vorne.
Der Hürdensprint verlief hochspannend. Die Vorarlbergerin hatte auf den ersten Hürden den Vorteil für sich, dann übernahm Lena Lackner (ATSV Linz LA) aber die Führung, stürzte jedoch bei der neunten Hürde schwer und zog sich leider Bänderrisse im Sprunggelenk zu. So konnte Johanna Plank mit einem starken Finish in 14,33s (-2,2) noch den Sieg vor Chiara-Belinda Schuler (14,45s) an sich reißen. Die Oberösterreicherin konnte anschließend auch noch die 200m mit bei 2,1 m/s Gegenwind starken 24,94s vor 400m Hürden-Spezialistin Lena Pressler (Union St.Pölten, 25,13s) für sich entscheiden.
Johanna Plank: „Ich freut mich sehr, dass es heute genau beim Saisonhöhepunkt so gut geklappt hat. Der Start und die ersten Hürden waren nicht ganz optimal, aber hinten raus habe ich noch einmal gut aufholen können. Wenn die anderen knapp vor mir sind steigt meine Motivation immer und dann will ich unbedingt schneller laufen um sie zu überholen, das ist mir heute wieder gelungen. Der Sieg über die 200m hat mich sehr überrascht, ich habe mir den Lauf sehr gut eingeteilt und konnte hinten raus dann noch einmal wirklich gut zulegen. Ich bin als Außenseiterin sehr locker ins Rennen gegangen, die Lena ist ja heuer schon wirklich tolle Zeiten gelaufen, da freuts mich natürlich umso mehr sie jetzt genau bei den Meisterschaften schlagen zu können.“
U20-Mehrkampfmeisterin Chiara-Belinda Schuler war mit 2x Gold und 1x Silber die erfolgreichste Athletin des ersten Tages. Sie konnte sich wie erwähnt noch den Weitsprung (5,75m, 0,4) und den Speerwurf (45,34m) sichern. Bei beiden Bewerben war aber der Wind ein Spielverderber, obwohl er durchaus nicht immer nur von vorne kam.
„Mit meinen Ergebnissen bin ich nicht ganz zufrieden, aber ich bin froh damit drei Medaillen gemacht zu haben. Allerdings muss man auch die stark wechselnden Windverhältnisse mitrechnen, damit passen die Leistungen wieder ganz gut. Beim Hürdenlauf hatte ich das Gefühl gegen eine Wand zu laufen, und auch im Speerwurf war der Gegenwind sehr schwierig. Im Weitsprung hatten wir dann einmal viel Rückenwind, dann wieder fast keinen, dass war dann immer der eine Fuß, den ich entweder zu weit vor oder hinter dem Absprungbrett war.“
Einen Heimsieg konnte über 800m Favoritin Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) feiern, mit einem starken langen Endspurt über 300m arbeitete sich die Lokalmatadorin in neuer Bestleistung von 2:13,44min einen klaren Vorsprung auf 1.500m-Staatsmeisterin Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) heraus, die in 2:15,06 min finishte.
„Heute bin ich sehr zufrieden, daheim zu laufen macht einen automatisch schneller, weil man dem Publikum zeigen möchte was man kann. Ich habe versucht mich die erste Runde anzuhängen und Kraft zu sparen, daher konnte ich in der zweiten Runden noch etwas drauflegen. Die U20-Meisterschaften haben für mich einen großen Stellenwert, weil da ist die Konkurrenz immer sehr hart.“
U18-Athletin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) konnte sich in ihrem erst zweiten 400m Hürden-Rennen um fast eine Sekunde gegenüber letzter Woche in Klagenfurt steigern und siegte in starken 60,95s. Erst auf der neunten Hürde konnte sie sich dabei von Victoria Willhuber (LTU Graz) absetzen, die in 61,40s aber ebenso PB aufstellte.
Ebenfalls neue PB gab es für Leonie Moser (KSV alutechnik) im Hammerwurf, die mit 49,13m knapp an die 50m-Marke heranwarf. Wie erwartet ging der Sieg im Stabhochsprung an Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr), die als einzige heute 3,60m überquerte, dann aber auf weitere Versuche verzichtete.
Im letzten Bewerb des Tages, den 5.000m, wurde es erst am vierten Kilometer spannend, als Larissa Matz (ULC Riverside Mödling) beschleunigte und sich absetzen konnte. Mit einer neuen Bestzeit von 18:12,67 min hatte sie im Ziel mehr als 15 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz.
U20 männlich
Im Gegensatz zu den Frauen gab es bei den Männern keine Mehrfachsieger am ersten Tag, aber auch hier einige Sieger mit neuen hervorragenden persönlichen Bestleistungen.
Extrem stark präsentierte sich Andreas Wolf (ULC Weinland) über die 400m Hürden. Mit neuer PB von starken 53,81s kam er bis auf 1/100s an das EM-Limit für die nächstjährige U20-EM heran, dass er als Athlet des Jahrganges 2002 dann 2021 knacken will. Auch die Läufer auf den Rängen 2-5 liefen so schnell wie noch nie, ein Zeichen für die schnelle Bahn in Eisenstadt.
„Es freut mich sehr, dass ich diese Saison noch unter 54 Sekunden laufen konnte, weil sie mit relativ langsamen Zeiten ja für mich nicht so gut begonnen hatte. Die anderen sind auch super gelaufen und haben mich perfekt mitgezogen, das hat echt voll gepasst heute. Mein Ziel und Traum ist natürlich die U20-EM und auch vielleicht sogar die WM, wenn der Aufbau gut passt ist sicher noch einiges drinnen.“
Im Stabhochsprung konnte sich heute U20-Zehnkampfmeister Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen) nach neuer PB von 4,85m erstmals an den 5 Metern versuchen, scheiterte aber diesmal noch knapp. Der Bewerb dauerte mehr als drei Stunden, keine einfache Sache für die Athleten.
„Die ersten beiden Stunden waren für mich mit der langen Wartezeit nicht sehr spannend, aber als guter Stabhochspringer bin ich das von den Mehrkämpfen ja gewohnt. Aber es ist schön, wenn wir viele Stabhochspringer dabeihaben. Anfangs war der Wind auch noch störend, aber ab 4,60m war er dann fast weg. Leider hatte ich heute bei den letzten Versuchen nicht mehr den nächsthärteren, passenden Stab.“
Mehrkampf-Kollege Jan Mitsche (DSG Wien) greift nach einem Limit, er will sich 2021 über die 110m Hürden und im Zehnkampf für die U23-EM qualifizieren. Im Hürdenlauf reichte es heute bei Gegenwind von 2,2 m/s „nur“ für den Sieg in 14,50s, der DSG Wien-Athlet war aber trotzdem zufrieden.
„Ich wollte heute unter 14 Sekunden laufen, weil ich mich sehr gut in Form fühlte, aber bei dem Wind war es unmöglich. Der Start war sehr gut für mich, aber hinten raus war heute bei den Bedingungen nichts mehr drinnen.“
Auch Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) konnte neue PB aufstellen, im Hammerwurf, laut eigener Aussage seiner „schwächsten“ Disziplin, kam er mit nur zwei Drehungen auf beachtliche 58,93m. Die 200m wurden in 22,49s (-2,0) eine Beute von 400m-Hürden-Staatsmeister Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank).
Drei Meister von Klagenfurt kämpften über die 800m um die Medaillen, am Ende hatte in einem hochspannenden Rennen Morgan Schusser (LAC Klagenfurt) mit 1:54,18 min gegen Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) das bessere Ende für sich, dieser kam auf 1:54,40 min (PB). Dagegen waren die 5.000m eine klare Angelegenheit für Emil Bezecny (DSG Wien), der sich schon auf den ersten Metern vom Rest des Feldes absetzte und in 15:02,04 min deutlich siegte.
Den Weitsprung schließlich gewann Favorit Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union) mit 6,93m (-0,9). Nach Salzburg ging dann Gold im Speerwurf, hier kam Sieger Laurenz Waldbauer (Union Salzburg LA) mit 63,40m bis auf 31cm an seine PB heran.
Beginnzeit am Sonntag ist um 10:30.
Meldelisten und Live-Ergebnisse
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Foto (C) ÖLV / Alfred Nevsimal