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Österreich bei Team-EM nach Tag 1 auf Rang 9

(C) ÖLV / Katzenbeisser

Dieses Wochenende findet im Sloboda-Stadion in Varazdin/CRO die Team-Europameisterschaft der 2. Liga statt. Ziel für das 44-köpfige ÖLV-Team ist Rang 7, der zum Klassenerhalt reichen würde. Durch eine Änderung der Ligen ab 2021 steigen diesmal gleich 5 von 12 Teams in die 3. Liga ab, jedoch nur ein Team in die 1. Liga auf. Bei heißen 32 Grad waren die Sportler aufs äußerste gefordert, trotzdem konnten viele Athleten des ÖLV-Teams aufzeigen und viele Punkte für die Teamwertung erzielen.

Männerstaffel, Vojta und Fuchs sorgen für Siege

Für das Punktemaximum sorgte am ersten Wettkampftag Sprinter Markus Fuchs. Obwohl es nach einem angeblichen Fehlstart lange Diskussionen gab, ließ sich der Niederösterreicher nicht beirren und wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht. Bei starkem Gegenwind von 2,6 m/s kam er nach 10,64s ins Ziel und war damit gleich 9/100s schneller als sein schärfster Konkurrent aus Israel.

„Ich bin vom Start gleich gut weggekommen und war von Beginn an vorne, da tu ich mir immer leichter. Hinten raus wurden dann die Beine etwas schwer, aber das war wegen dem langen Warten und dem starken Gegenwind. Aber 12 Punkte geholt, das war das wichtigste, Pflicht erfüllt.“

(C) ÖLV / Katzenbeisser

Wie so oft entwickelte sich der Lauf über die 5.000m sehr langsam, das Feld blieb lange geschlossen. Dann verabschiedete sich der israelische Läufer nach vorne und konnte einen Vorsprung von ca. 30m herauslaufen. Einen Kilometer vor dem Ziel ergriff Andreas Vojta dann die Initiative und führte die Verfolgergruppe wieder an den Ausreißer heran. In einem langen Sprint zeigte der Routinier dann seine große Klasse und ließ nichts mehr anbrennen, in 14:28,01min holte er den Disziplinensieg.

„Ich konnte das umsetzen, was ich geplant hatte. Natürlich hätte ich im Hinblick auf den morgigen 3.000er lieber etwas Kraft gespart, aber man muss es nehmen wie es kommt. Wenn der Israeli durchgezogen hätte wäre es sicher schwierig geworden, außerdem wusste ich nicht wirklich was ich im Endspurt draufhabe. Aber mehr als 12 Punkte kann man ja nicht erwarten.“

(C) ÖLV / Katzenbeisser

Lena Millonig meldete sich nach langen Verletzungsproblemen über die 3.000m Hindernis mit einer starken Leistung zurück. Vom Start weg lag sie auf Position 3 und baute den Vorsprung auf die hinter ihr laufenden Konkurrentinnen mit jeder Runde weiter aus. Mit 10:45,11min belegte die Niederösterreicherin in ihrem ersten Wettkampf seit einem Jahr den ausgezeichneten 3. Platz und holte wichtige 10 Punkte.

„Für die kurze Vorbereitungszeit bin ich mit dem Lauf sehr zufrieden. Ich konnte genau das umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Dass die Form noch nicht dort ist, wo ich gerne sein möchte ist klar, aber ich konnte endlich wieder einmal ein Rennen schmerzfrei laufen und schaue jetzt positiv in die Zukunft.“

Mit einer persönlichen Bestleistung und Rang 4 konnte Markus Kornfeld aufzeigen. Über die extrem fordernde 400m Hürdendistanz lief er von Beginn an ein äußerst flüssiges Rennen und konnte auch noch auf der Zielgerade seinen Rhythmus halten. Mit 51,16s blieb er 5/100s unter seiner bisher schnellsten Zeit und holte starke 9 Punkte für Österreich.

„Ich habe in meinem Lauf nichts riskiert und zwischen Hürde 5 und 7 wie geplant mit kürzeren Schritten den Rhythmus gewechselt. So bin ich immer gut zu den Hürden gekommen und konnte das Tempo immer aufrechterhalten. Ich habe mich übers ganze Rennen sehr gut gefühlt, wollte zwar unter 51 Sekunden laufen, aber mit einer PB hier kann ich mich nur halb beschweren.“

Auch Susanne Walli holte über 400m Rang 4 und damit 9 Punkte. In einem zu Beginn zwar unrhythmischen, hinten raus dann aber starkem Rennen über die Stadionrunde sorgte die Oberösterreicherin mit 54,03s für den erwarteten Punktezuwachs.

„Die Läuferin auf der Innenbahn hat mich ihrem schnellen Beginn etwas überrascht, die ersten 200m hatte ich richtig zu kämpfen. Erst in der zweiten Kurve wurde mein Schritt ökonomisch, dann habe ich richtig ins Rennen gefunden. Ich habe heute bei dieser Hitze sicher das Maximum aus mir herausgeholt, mehr ist nicht gegangen.“

Eine Überraschung lieferte Team-Debütantin Julia Mayer über die 3.000m. In der Entry-List nur auf Rang 9, konnte sie die Erwartungen weit übertreffen. Schon auf den ersten Runden zeigte sie ein engagiertes Rennen, zeigte sich immer in der Spitzengruppe, und ließ sich auch, als das Tempo immer mehr verschärft wurde, nicht abschütteln. Mit einem starken Finish holte sie in 9:24,40min den großartigen Rang fünf und lief ihre bisher schnellste Zeit in einem reinen Frauenrennen (9:22,46min in einem Mixed-Race).

„Die Rennentwicklung war für mich perfekt, es ging relativ langsam los und wurde dann immer schneller. Ich konnte aber immer mitgehen und am Schluss sogar noch gut sprinten. Ich bin sehr zufrieden, es war ein tolles Rennen.“

(C) ÖLV / Katzenbeisser

ÖLV-Team auf Zwischenrang 9 nach Tag 1

Nach dem ersten von zwei Wettkampftagen und 21 von 40 Bewerben liegt das ÖLV-Team mit 139,5 Punkten auf dem 9. von 12 Plätzen. Auf den rettenden Rang 7 fehlen jedoch nur 3,5 Zähler, außerdem hat das rot-weiß-rote Team morgen mit Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf), Beate Schrott (100m Hürden), Markus Fuchs (200m) und Andreas Vojta (3.000m) noch einige Anwärter auf das 12-Punktemaximum in ihren Disziplinen. In Führung nach Tag 1 liegt das Team aus Estland mit 185 Punkten.

Ausgezeichnet schlugen sich auch die beiden 4x100m Staffeln, die perfekte Übergaben zeigten. Maximilian Münzker, Markus Fuchs, Andreas Meyer und Samuel Reindl blieben mit 39,88s als einzige Staffel unter der 40-Sekunden-Schallmauer und holte den nicht erwarteten Sieg. Karin Strametz, Magdalena Lindner, Alexandra Toth und Stephanie Bendrat bleiben in ihrem ersten Rennen in dieser Besetzung mit 44,85s nur um 22/100s über dem ÖLV-Rekord aus dem Jahre 1994 und belegten Rang 4.

(C) ÖLV / Katzenbeisser

Über die 400m Hürdenstrecke der Frauen musste das Team einen weiteren kurzfristigen Ausfall hinnehmen, die geplante Starterin Lena Pressler wurde krank und wurde durch Sigrid Portenschlager ersetzt, die sich in ihrem ersten Lauf in dieser Disziplin seit mehr als einem Jahr aber stark hielt und Rang 8 belegte. Viel Punkte wurden leider im Stabhochsprung der Frauen liegen gelassen, wo Agnes Hodi keine Höhe überqueren konnte.

ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler: „Ich bin mit dem Teamgeist und den vielen guten Resultaten wirklich zufrieden. Natürlich tut der Nuller im Stabhochsprung weh, hier zeigt sich wie wichtig in einem Mannschaftsbewerb jeder einzelne Punkt ist. Es ist wie erwartet knapp, aber wir haben einen starken zweiten Tag und unser Teamgeist ist ausgezeichnet. Außerdem können wir mit unserem Eisbad als einzige Nation für optimale Regeneration bei den Athleten sorgen, unsere medizinische und physiotherapeutische Betreuung ist sensationell.“

Team-Wertung nach Tag 1

1. Estland 185 Pkt.

2. Slowenien 179 Pkt.
3. Lettland 175 Pkt.
4. Israel 161,5 Pkt.
5. Dänemark 161 Pkt.
6. Kroatien 149 Pkt.
7. Bulgarien 143 Pkt.

8. Zypern 141 Pkt.
9. Österreich 139,5 Pkt.
10. Luxemburg 92 Pkt.
11. Georgien 65 Pkt.
12. Malta 52 Pkt.

Die Ergebnisse der ÖLV-Athleten

1. Platz 4x100m Männer (Maximilian Münzker, Markus Fuchs, Andreas Meyer, Samuel Reindl) 39,88s SB
1. Platz Andreas Vojta – 5.000m 14:28,01min
1. Platz Markus Fuchs – 100m 10,64s (-2,6)
3. Platz Lena Millonig – 3.000m Hindernis 10:45,11min SB
4. Platz 4x100m Frauen (Karin Strametz, Magdalena Lindner, Alexandra Toth, Stephanie Bendrat) 44,85s SB
4. Platz Markus Kornfeld – 400m Hürden 51,16s PB
4. Platz Susanne Walli – 400m 54,03s
5. Platz Julia Mayer – 3.000m 9:24,40min
5. Platz Dominik Hufnagl – 400m 47,53s
5. Platz Andreas Steinmetz – Hochsprung 2,06m (geteilter 5. Platz)
6. Platz Tatjana Meklau – Hammer 55,82m
7. Platz Alexandra Toth – 100m 11,97s (-2,2)
8. Platz Sigrid Portenschlager – 400m Hürden 63,74 SB
8. Platz Michaela Egger – Dreisprung 12,48m SB
9. Platz Carina Schrempf – 800m 2:09,60min SB
9. Platz Nikolaus Franzmair – 1500m 4:00,03min
9. Platz Adam Wiener – Speerwurf 61,52m
9. Platz Djeneba Touré – Diskuswurf 46,25m
11. Platz Gerhard Zillner – Kugelstoß 14,37m
11. Platz Isaac Asare – Weitsprung 6,92m (0,9)
Ohne Platzierung Agnes Hodi – Stabhoch X

Fotos: (C) ÖLV

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Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) ÖLV

10/08/19 20:57, Text: Georg Franschitz

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