Frauen – Siebenkampf
Allgemeine Klasse
Top-Favoritin Ivona Dadic (Union St.Pölten) startete ihr Unternehmen „Bestleistung“ gleich mit einem Knaller. Mit 13,57 (0,1) stellte sie über die 100m Hürden, die sie im „Windschatten“ von Beate Schrott (Union St.Pölten / 13,47s) lief, schon in der ersten Disziplin eine neue Saisonbestleistung auf. Der anschließende Hochsprung musste dann im strömenden Regen absolviert werden, die übersprungenen 1,78m können sich unter diesen Umständen durchaus sehen lassen. Auch im Kugelstoßen setzte die Niederösterreicherin ihren guten Run fort und blieb mit 14,58m nur 39cm unter ihrer Bestleistung. Der abschließende Bewerb des ersten Wettkampftages, die 200m, gelangen dann nicht ganz nach Plan, mit 24,21s (0,0) blieben einige Zähler auf der Laufbahn liegen.
Mit 3.787 Punkten führt Ivona Dadic nicht nur die Wertung im Frauen-Siebenkampf an, sie liegt damit nur um 59 Zähler hinter ihrer Leistung von der EM in Berlin 2018, wo sie ihre Siebenkampf-Bestleistung aufstellte. In Anbetracht der Witterungsbedingungen eine Weltklasse-Leistung. Auch die aktuelle Jahresweltbestleistung von Alina Shukh (UKR) von 6.386 Punkten liegt damit in Reichweite.
„Die Hürden waren gleich super, auch im Hochsprung habe ich mich sehr über die Sprünge gefreut, da bin ich sehr zufrieden. Die Kugel habe ich jetzt auf konstant hohem Niveau stabilisiert. Beim 200er wäre es gut gewesen, wenn ich hinten raus eine Gegnerin gehabt hätte, da bin ich etwas enttäuscht mit der Zeit. In Berlin hatte ich halt perfekte Bedingungen, die sind hier heute leider nicht. Ich hatte mir mehr vorgenommen und habe sicher auch mehr drauf, aber ich hatte mir auch nicht 15 Grad und Regen vorgenommen. Schön wäre auch gewesen, wenn Verena Preiner und Sarah Lagger am Start gewesen wären, aber das ging bei ihnen halt leider nicht. Es ist ein „OK“-Tag, nicht mehr und nicht weniger. Aber ich werde auch morgen um jeden Punkt kämpfen und bleibe positiv.“
Philipp Unfried: „Hürden und Kugel waren sehr gut, Hoch war mit dem Schütten voll in Ordnung. Der 200er war nicht optimal, da muss ich erst schauen was da schiefgelaufen ist. Sie ist nie in den Lauf reingekommen und eigentlich hatte ich hier mehr erwartet. Aber in Summe ist der Tag sehr gut verlaufen.“
Hinter Ivona Dadic liegen wie erwartet zwei Nachwuchsathletinnen in der Wertung der Allgemeinen Klasse. Auf dem Silber-Rang rangiert die die letztjährige Staatsmeisterin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) mit 3.090 Punkten.
„Die Hürden haben sich sehr gut angefühlt, deshalb bin von der Zeit zwar etwas enttäuscht, obwohl es Mehrkampf-Bestleistung war. Im Hochsprung bin ich am Ende ziemlich kalt geworden, da wäre sicher noch mehr gegangen. Ich habe mir zwar im Siebenkampf mehr Punkte vorgenommen, aber man darf nicht vergessen, dass bei dem Wetter keine Top-Punkte-Leistungen möglich sind, insofern bin ich ganz zufrieden.“
Nur 39 Punkte dahinter liegt ihre Landsfrau Isabel Posch (TS Lustenau) mit 3.051 Punkten, die auch in der U23 Klasse führt.
„Den ersten Tag würde ich als durchwachsen bezeichnen, aber ich bin zufrieden endlich wieder einmal einen Mehrkampf zu absolvieren. Die Hürden waren ganz ok, beim Hochsprung hat es richtig geschüttet, das war schwer. Mit Kugel bin ich zufrieden und der 200er hat sich ganz gut angefühlt.“
Klasse U23
Isabel Posch (TS Lustenau) liegt klar in Führung, Carola Rüdisser (Sparkasse SG Götzis / 2.654P.) und Ainhoa Serrano (DSG Wien / 2.504P.) belegen bei Halbzeit Rang 2 und 3.
Klasse U20
Auch hier gibt es mit Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) eine klar Führende, dahinter entwickelte sich aber der erwartet harte Kampf zwischen Lucille Okafor (ULC Linz Oberbank) und Ida Schwaninger (TS Innsbruck), die mit 2.361P. und 2.357P. nur um 4 Zähler auseinander liegen.
Klasse U18
Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) ist mit 3.316P. auf dem Weg zu einer neuen Bestleistung, aber auch Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling) zeigte mit 2.940P. starke Leistungen. Rang 3 hält nach 4 von 7 Disziplinen Hannah Krawanja (Atis Knittelfeld), die bislang auf 2.857P. kam.
Sophie Kreiner: „Ich bin ziemlich zufrieden, das war mein bisher bester Mehrkampf, sehr solide in Anbetracht des Wetters und meiner Sprunggelenks-Verletzung vor einem Monat.“
Männer - Zehnkampf
Allgemeine Klasse
Hallen-Vizestaatsmeister Philipp Multerer (DSG Wien), der noch zur U23-Klasse zählt, hat derzeit mit 3.331 Punkten die Nase vorne, dahinter rangieren Stanislav Vala (TGW Zehnkampf Union) mit 3.295P. und Konstantin Beiser (Sparkasse SG Götzis) mit 3.255P. Das ergibt eine interessante Ausgangslage für den zweiten Tag, haben die Athleten doch sehr unterschiedliche Stärken in den Disziplinen des morgigen Wettkampftages.
Philipp Multerer: „Heute ist es klar, dass man nicht nur mit Bestleistungen rechnen kann, es geht mehr um die Platzierungen. Drum schaue ich nur von Disziplin zu Disziplin. Hoch war mit 1,91m super heute und im Weit hat mich Christian Taylor sehr motiviert. Aber vor allem die PB im 400er hat mich überrascht und freut mich extrem. In Führung zu liegen ist etwas Besonderes, aber morgen kann noch viel passieren. Ich bin aber gerne in der Rolle des Gejagten und werde morgen alles geben um die Position zu halten.“
Klasse U23
In Front liegt wie erwähnt Philipp Multerer, aber auch Jonas Unterkircher (TS Lustenau) und Lukas Zech (Sparkasse SG Götzis) liegen mit 3.243P. bzw. 3.169P. noch in Schlagdistanz und auf Bestleistungskurs. Es bleibt daher in dieser Klasse spannend.
Klasse U20
Hochspannend und hochklassig ist wie erwartet die Juniorenklasse. Lokalmatador Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen) hat mit 3.674P. nur 3 Zähler mehr auf dem Konto als Jan Mitsche (DSG Wien). Nach der Aufgabe von Mitfavorit Leo Lasch hat dessen Vereinskollege von der TGW Zehnkampf Union Endiorass Kingley nun Position 3 inne, er kam bisher auf 3.112P.
Daniel Bertschler: „Im 100er habe ich ein paar Punkte liegen gelassen, da war ich neben Christian Taylor etwas zu verkrampft als er an mir vorbeigezogen ist. Wirklich zufrieden war ich unter diesen Bedingungen mit dem Hochsprung, da sind 1,94m wirklich stark. Und im 400er hat mich Jan richtig gezogen, der Kampf zwischen uns wird sich morgen sicher fortsetzen und wahrscheinlich erst im 1500er entscheiden, da wird sich zeigen wer die besseren Nerven hat.“
Klasse U18
Nesta Ezeh (Raiffeisen TS Gisingen) startete gleich fulminant in den Zehnkampf und wurde seiner Favoritenrolle bislang gerecht. Mit 3.356P. hat er deutlichen Vorsprung auf Tobias Kamleitner (3.044P.) und Moritz Haudum (3.008P.), beide von der TGW Zehnkampf Union.
Nesta Ezeh: „Ein super erster Tag für mich, der gleich mit zwei Bestleistungen über 100m und Weit begonnen hat. Bei Kugel und Hoch geht sicher noch mehr, aber da war es heute schwer.“
Beginnzeit morgen Sonntag, 30.8.2020 09:00 Uhr
Einen ORF Bericht gibt es bereits morgen Sonntag um 13:30 im Sportbild auf ORF 1
Fotos: (C) GEPA Pictures