Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Dominik Distelberger und Leon Okafor und das Karriereende von Dominik Siedlaczek ist keiner der Titelverteidiger der letzten sieben Jahre am Start, es wird somit einen neuen Staatsmeister geben. Einer der möglichen Titelfavoriten ist Severin Chum (ATG), er war bereits 2013 und 2017 Staatsmeister im Zehnkampf. Jakob Mandlbauer (MLG Sparkasse) hatte letztes Jahr von allen gemeldeten Teilnehmern die beste Zehnkampfleistung. Durch das Fehlen eines klaren Favoriten kann es auch zu einer Überraschung kommen.
Fünfkampf: Führt der Weg nach Glasgow?
Der Fünfkampf der Frauen startet am Sonntag um 11:00 Uhr, und bietet das seltene Highlight, die drei heimischen Weltklasse Mehrkämpferinnen gemeinsam am Start zu sehen. Wobei Ivona Dadic (Union St.Pölten), die bereits einen fixen Startplatz bei den Hallen Europameisterschaften aufgrund ihrer Siebenkampfleistung hat, nur die ersten Bewerbe zur Formüberprüfung bestreiten wird.
Die Chancen, dass sich die Staatsmeisterin am Sonntag auch für die Hallen EM in Glasgow qualifizieren kann, stehen gut. Aufgrund einiger Absagen wurden nur 4 Startplätze fix vorab vergeben. Neben Ivona Dadic sind das nach aktuellem Stand Katarina Johnson-Thompson (GBR), Anouk Vetter (NED) und Xenia Krizsan (HUN). Dadurch bleiben 8 Startplätze, welche anhand der Hallenbestenliste 2019 vergeben werden. Es sind allerdings nur 2 Athletinnen pro Nation startberechtigt.
Die derzeitige Hallenbestenliste ist noch nicht sehr aussagekräftig, denn an den drei kommenden Wochenenden finden viele nationale Mehrkampfmeisterschaften statt. Wer tatsächlich einen Startplatz bekommt, kann daher erst zu Limitschluss (17.2.) gesagt werden. Aufgrund der Leistungen aus dem Vorjahr ist aber anzunehmen, dass eine Leistung in der Nähe von 4.400 Punkten ausreichen wird.
Verena Preiner versus Sarah Lagger
Verena Preiner (Union Ebensee) konnte 2017 mit 4.486 Punkten bereits eine Leistung erbringen, die heuer sicher auch für einen Startplatz bei der EM reichen wird. Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) schaffte letztes Jahr 4.319 Punkte. Bereits letztes Wochenende trafen die beiden Athletinnen in Einzeldisziplinen aufeinander und zeigten, dass sie gut in Form sind.
U18-EM Bronzemedaillengewinnerin als klare U20-Favoritin
Interessant wird auch der erste Fünfkampf von Chiara Belinda-Schuler (TS Hörbranz). Die junge Vorarlbergerin hat heuer ihr erstes Jahr in der U20 Altersklasse und zeigte letztes Wochenende sehr gute Leistungen in Einzeldisziplinen. Bei den Burschen ist U18-EM Zehnkampf-Teilnehmer Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen) Favorit auf Gold. Fünf andere Athleten wollen ihm aber den Sieg streitig machen, allen voran Leo Lasch (TGW Zehnkampf-Union), der nicht nur ein guter Weit- und Dreispringer ist, sondern auch richtig gut mehrkämpfen kann.
U18-Klasse: Größere Starterfelder als zuletzt
Bei den Mädchen ist Lena Lackner (ATSV Linz) zu favorisieren, nachdem sie heuer bereits 1,69m im Hochsprung, 12,69m im Kugelstoß, 5,65m im Weitsprung und 8,66s im 60m Hürdenlauf zu Buche stehen hat. Mit U18-EM Bronzemedaillen-Gewinnerin Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union), der U16 Mehrkampf-Meisterin des Vorjahres Sophie Kreiner, Pauline Leger (ULC Riverside Mödling) und Ida Schwaninger (TS Innsbruck) ist das Mehrkampf-Feld hier bestens besetzt. Bei den Burschen führt Manuel Darasz (SVS-LA) die Meldeliste an, zahlreiche Konkurrenten mit sehr starken Einzelleistungen wie 100m U16-Meister Stephan Pacher (VST Laas), Nesta Ezeh (TS Raiffeisen Gisingen) oder Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) versprechen eine spannende Medaillenentscheidung.