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Wieder Diskus-Rekord von Weißhaidinger in Eisenstadt

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Das Raiffeisen Austrian Open in Eisenstadt hielt heute was es versprochen hatte. Beim 4. von 7 Austrian Top Meetings 2022 konnte das „World Athletics Continental Tour Bronze“ Meeting mit vielen Weltklasse-Leistungen aufwarten. So jagte wie schon letztes Jahr vor allem bei den Wurfbewerben ein Highlight das andere, Lukas Weißhaidinger, Christin Hussong und Andreas Hofmann waren jeweils eine Klasse für sich. Insgesamt waren in der burgenländischen Landeshauptstadt Athleten aus 30 Nationen am Start und begeisterten die zahlreich erschienen Zuseher.

Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf in eigener Liga

Auf seiner „Erfolgs-Anlage“ ist Diskus-Weltklassewerfer Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) einfach nicht zu schlagen, jedes Jahr setzt er wieder ein paar Zentimeter drauf und lässt die Konkurrenz deutlich hinter sich. Obwohl der erhoffte Gegenwind schon vor dem Beginn des Wettkampfes „eingeschlafen“ war, zeigte der 30-Jährige schon beim Einwerfen seine Top-Form mit Würfen über 65m. Der erste Wurf im Wettkampf ging auf tolle 67,49m, im zweiten Durchgang war es dann soweit, das Stadion tobte. 69,11m wurden auf der Anzeigetafel aufgezogen, der Oberösterreicher hatte seinen eigenen, fast genau ein Jahr alten Österreichischen Rekord um 7cm verbessert. Es folgten zwar noch zwei weitere Würfe über die 66m Marke, ein Beweis für die hohe stabile Klasse, eine weitere Steigerung gelang aber nicht mehr. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Robert Szikszai (HUN, 61,77m) betrug mehr als 7 Meter. Olympiasieger Christoph Harting (GER) kam mit seinem einzigen gültigen Versuch nicht über 59,72m hinaus und musste sich mit Rang 5 begnügen.

Lukas Weißhaidinger: „Ich mache es momentan wie damals der Bubka und verbessere die Rekorde nur um Zentimeter. Das war sicher der beste Wurf, der mir je ohne Wind gelungen ist. Es war heute einfach perfekt, ich mag diese Anlage sehr, der Ring ist genau so wie bei mir auf der Trainingsanlage in der Südstadt. Der Rekord ist natürlich genial, meine Freude ist riesig. Jetzt möchte ich auch bei den internationalen Meetings wie der Diamond League um den Sieg mitkämpfen. Die nächsten beiden Wochen werden sehr intensiv, es wird spannend zu sehen wie ich das verkrafte.“

ÖLV / Alfred Nevsimal

Im Speerwurf der Männer zeigte der EM-Zweite von Berlin 2018, Andreas Hofmann (GER), was Weltklasse-Speerwerfen ist. Bereits im zweiten Versuch flog das 800g schwere Arbeitsgerät auf sensationelle 87,32m. Zwar waren einige Würfe zu hoch angestellt, aber weitere zwei Mal konnte der Deutsche die 80m-Marke noch übertreffen.

„Mit meiner Performance heute bin ich sehr zufrieden. Ich war letzte Woche noch krank, es fehlt mir noch etwas das Gefühl, aber es wird stetig besser. In meinem ersten Wettkampf hatte ich mich schon für EM und WM qualifiziert, daher war ich heute sehr locker. Aber ich habe mich hier weiter gesteigert, das ist positiv, aber da geht sicher noch mehr.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Auch bei Speerwurf-Rekordlerin Victoria Hudson (SVS LA) zeigt die Formkurve eindeutig nach oben. Erst vorgestern hatte sich die 26-Jährige Niederösterreicherin beim „Gold-Meeting“ in Ostrava (CZE) mit 58,45m und vielen Bonus-Punkten in eine ausgezeichnete Position um einen der 32 Startplätze für die WM in Eugene (USA) gebracht. Heute ging es noch weiter, 61,22m und Rang 3 standen am Ende zu Buche. Der Sieg ging wie erwartet an die aktuelle Nr. 1 im World Ranking, Christin Hussong (GER), die sich gegen Jo-Ane van Dyk (RSA) mit 64,87m zu 61,61m (PB) deutlich durchsetzen konnte. Ebenfalls verbessert zeigte sich Patricia Madl (SU IGLA long life), die mit 54,42m neue Saisonbestleistung aufstellen konnte.

Victoria Hudson: „Ich bin sehr zufrieden, das ist ein super Ergebnis heute. Innerhalb von drei Tagen zwei Wettkämpfe, das ist wie Vorkampf und Finale bei einem Großereignis, das war ein sehr guter Test heute. Das Gefühl wird immer besser, der körperliche Zustand ist sehr gut, an der Technik gibt es noch ein wenig zu arbeiten. Aber es war heute schon viel geschmeidiger als bei den letzten Wettkämpfen, das ist im Speerwurf sehr wichtig für mich.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Christin Hussong: „Das war heute weiter als beim ersten Wettkampf, was will ich mehr. Ich habe heuer einiges an der Technik umgestellt, das dauert seine Zeit, bis sich das alles stabilisiert hat, da muss ich geduldig sein. Aber es war ein sehr schöner Wettkampf hier, ich bin froh hier her gekommen zu sein.“

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Fuchs und Lindner stabilisieren sich auf hohem Niveau

Letzte Woche konnte Top-Sprinter Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) seine PB über 100m auf 10,17s drücken, auch heute blieb er bereits im Vorlauf mit einer Zeit von 10,26s (0,3) unter seiner alten Bestleistung. Im Finale zeigte Österreichs schnellster Mann eine ebenso gute Performance, bei Windstille mit 10,27s zu gewinnen sind aller Ehren wert. Der ehemalige 4x100m-Staffelweltmeister Oshane Bailey (JAM) kam dem Niederösterreicher am Ende zwar bis auf 1/100s nahe, hatte aber auf der Ziellinie das Nachsehen.

Markus Fuchs: „Heute kann ich nicht meckern, es hat von vorne bis hinten alles gepasst. Das ist das Niveau, auf dem ich mich aktuell stabilisiert habe. Es waren heute nicht die perfekten Bedingungen wie in St.Pölten, wenn dann wieder einmal guter Rückenwind ist, dann geht sicher eine niedrige 10,10er Zeit. Letztes Jahr hätte ich mir mit den heutigen Zeiten einen Haxn ausgefreut, heute ist das schon fast normal. Jetzt fällt auch schön langsam der Druck von mir ab, den ich mir selber auferlegt hatte.“

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Im Frauen-Sprint über 100m kam Magdalena Lindner (Union St. Pölten) bis auf 3/100s an den Sieg heran, musste sich aber in einer Zeit von 11,65s (-0,3) mit Platz 2 begnügen. Der Sieg ging wie schon in St.Pölten an Boglarka Takacs (HUN), die mit 11,62s die Nase vorne hatte. Die Niederösterreicherin war aber dennoch nicht unzufrieden, denn im Vorlauf gelang ihr mit 11,51s (0,8) ein Befreiungsschlag.

Magdalena Lindner: „Der Vorlauf war super, der erste Lauf mit dem ich heuer sehr zufrieden bin. Auch das Finale hat sich technisch ganz gut angefühlt, aber ich war ein wenig müde und nicht mehr so spritzig. Aber das war heute definitiv ein Fortschritt, auch wenn es gescheiter wäre, wenn ich die schnellen Zeiten im Finale laufen würde, weil es nur da die Bonuspunkte für die EM-Qualifikation gibt.“

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Die 200m wurden sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine Beute der Favoriten. Staffel-Olympia-Silbermedaillengewinner Brendon Rodney (CAN) war in 20,47s (0,0) ebenso klar vorne wie Shannon Ray (USA) in 23,46s (0,3).

Für Karin Strametz (SU Leibnitz) endete das 100m Hürden Finale bei der achten Hürde. Die Steirerin „fädelte“ mit dem Schwungbein ein und kam heftig zu Sturz, wobei sie sich das Knie verletzte und morgen genauere Untersuchungen vornehmen wird. Der Sieg ging überraschend an Nicla Mosetti (ITA), die sich mit 13,26s (0,0) durchsetzen konnte. Nachwuchs-Athletin Johanna Plank (TGW Zehnkampf Union) zeigte auch heute wieder tolle Rennen und finishte mit 13,51s (0,0) auf Rang 9.

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Walli mit starken 400m, Strohmayer-Dangl mit Leistungssprung über die 400m Hürden

Olympia-Semifinalistin Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) zeigt über ihre Spezialdisziplin 400m weiter ausgezeichnete Form. Auch bei ihrem zweiten Saisonrennen schaffte die Oberösterreicherin eine niedrige 52er-Zeit, exakt 52,27s benötigte sie bei ihrem Sieg in Eisenstadt. Keine Chance hatte deshalb Anita Horvath (SLO), die 53,45s lief. So gab es für Walli auch wichtigen Bonus-Punkte für das WM-Ranking.

Susanne Walli: „Ich bin sehr zufrieden, denn ich hatte in den letzten Wochen noch einmal einen harten Trainingsblock und wusste daher nicht, wo ich genau stehe. Es ist sehr cool, dass ich hier an die Leistung von Nairobi anschließen konnte. Jetzt kommen vier Rennen in drei Wochen, da möchte ich mich auf unter 52 Sekunden verbessern. Wir konnten bisher sehr gut arbeiten können, ich bin sehr gut im Plan für schnellere Zeiten.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Eine Leistungsexplosion zeigte Lokalmatador Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) über die mit 10 Hürden gespickte Stadion-Runde. Der 20-Jährige Burgenländer hielt seinen geplanten Rhythmus perfekt durch und steigerte seine bisherige PB um mehr als 2 Sekunden auf nunmehr 51,23s, was neuen Landesrekord bedeutete. Den Sieg holte sich mit neuer PB und EM-Limit der Schweizer Julien Bonvin (SUI), er finishte mit 49,50s.

Strohmayer-Dangl: „Also so einen Sprung hätte ich wirklich nicht erwartet, eventuell 51 hoch oder 52, so hatte ich mich eingeschätzt. Das es jetzt so eine Zeit geworden ist, ist natürlich großartig. Ich habe alle zehn Hürden super erwischt und das super Publikum hier in Eisenstadt hat mich auf der Zielgerade nochmal richtig gepusht.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

 Tobler siegt mit Bestleistung über 3.000m, spannender Weitsprung

Im 3000m-Lauf zeigten die beiden heimischen Nachwuchs-Läufer Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) und Sebastian Frey (DSG Wien) wie erhofft auf. Der Niederösterreicher zog schon zu Beginn der Schlussrunde den Endspurt an und konnte David Slapak (CZE) mit neuer PB von 8:04,88min knapp auf Distanz halten. Rang 3, ebenfalls mit neuer Bestleistung, erzielte der Wiener 10.000m-Staatsmeister mit 8:07,39min.

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Im Weitsprung der Frauen musste sich Favoritin Larissa Iapichino (ITA) in einen hochspannenden Wettkampf überraschend geschlagen geben. Die U20-Hallenweltrekordlerin zog mit 6,40m (0,0) gegen Jogaile Petrokaite (LTU), die 6,47m (0,0) schaffte, den Kürzeren.

Eine klare Angelegenheit war hingegen der Hochsprung der Männer, Josef Adamek (CZE) zeigte als einziger Athlet eine ansprechende Leistung und stellte mit 2,18m neue PB auf.    Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal) kam heute nicht über 2,06m hinaus und belegte Rang 3.

Auch ein Nachwuchs-Limit gab es heute in Eisenstadt, Iman Roka (ATSV OMV Auersthal), die schon die Norm über die 100m Hürden erbracht hatte, schaffte heute auch das U18-EM-Limit im Weitsprung. Mit zwei Mal 5,87m überbot sie die geforderte Weite um 2cm. U18-Sprinter Max Förster verfehlte das Limit für die U18-EM in Vorlauf über 100m mit 11,04s (1,5) nur um 0,04s.

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Ergebnisse

 Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung ÖLV / Alfred Nevsimal)

Die von ÖLV-Partner STREAMSTER produzierte Übertragung für ORF Sport+ ist eine Woche lang auf tvthek.orf.at abrufbar

Der gesamte (von David Purdon und Uwe Holli englisch kommentierte) Livestream ist jederzeit On-Demand abrufbar

Weitere Austrian Top Meetings 2022 

8. Juli

Austrian Top Meeting Linz (Int. Oberbank LAZ-Meeting)

30. Juli

Austrian Top Meeting Graz (Horst Mandl Memorial)

6. August

Austrian Top Meeting Andorf (Int. Josko Laufmeeting)

 Fotos: ÖLV / Alfred Nevsimal

02/06/22 06:34, Text: Georg Franschitz

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