Doppelsieg für Markus Fuchs auf beiden Sprintdistanzen
Sprint-As Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) erfüllte heute sein Plan-Soll und verteidigte seine zwei Titel über sowohl die 60m als auch über 200m. Im Kurz-Sprint kam der Niederösterreicher mit 6,71s im Vorlauf und 6,70s im Finale nicht ganz an seine PB von 6,62s heran, zeigte aber wieder sehr stabile Leistungen auf hohem Niveau. Silber und Bronze holten sich Maximilian Münzker (ULC Weinland, 6,90s) bzw. Andreas Meyer (ULC Riverside Mödling, 6,94s). Auf der Hallen-Runde stellte Markus Fuchs in 21,50s neue ÖLV Jahresbestleistung auf und siegte vor Markus Kornfeld (DSG Wien, 22,41s) und Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank, 22,47s).
„Ich hatte heute zwar ein ganz gutes Gefühl, aber über 60m waren es zwei technisch unsaubere Läufe. Mit dem 200er bin ich ziemlich zufrieden, diese Distanz ist für mich in der Halle nicht leicht zu laufen. Nach dem Balkan-Meisterschaften ist mir schon ein wenig der Saft ausgegangen, das merke ich schon. Insgesamt bin ich mit der Saison aber ganz zufrieden. In Zukunft muss ich aber ein paar Pausen einplanen, dann bin ich gegen Ende dann sicher noch frischer.“
Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) war heute bereits im 60m Sprint und im Stabhochsprung im Einsatz. Nur eine Woche nach seinem Siebenkampf-Titel zeigte er wieder tolle Leistungen und belegt erst im Sprint mit 7,00s Rang 5, bevor er im Stabhochsprung mit 4,95m Gold gewann Die weiteren Medaillen in diesem Bewerb gingen an Herbert Winkler (Union Neuhofen/Krems, 4,85m) und Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen, 4,75m). Morgen Sonntag zählt Dominik Distelberger auch noch über 60m Hürden und im Weitsprung zu den Favoriten.
„Ich merke schon, dass mir der Mehrkampf noch in den Knochen steckt. Umso mehr freut mich die neuen SB in beiden Bewerben. Im Stabhoch habe ich zwar die technischen Vorgaben des Trainers nur mittelmäßig umgesetzt, aber mein Anlauf ist jetzt sehr konstant und ich springe auch die Einstiegshöhen wieder sicher, das ist fürs Selbstvertrauen sehr wichtig. Außerdem bin ich heute endlich wieder die härteren Stäbe gesprungen.“
Nachdem Top-Favorit Andreas Vojta (team2012.at) gestern kurzfristig einen Platz im Startfeld des World Indoor Tour Finales in Madrid bekam und in starken 7:51,17min eine neue PB aufstellte, war das Rennen über die längste Hallen-Distanz von 3.000m völlig offen. Lange machte U23-EM-Teilnehmer Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) das Tempo, bevor nach knapp zwei Kilometern zuerst Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) und dann Isaac Kosgei (TGW Zehnkampf Union) kurze Zwischensprints einlegten. Erst der Angriff von Mario Bauernfeind 400m vor dem Ziel war dann aber erfolgreich, er konnte sich noch deutlich absetzen und holte sich seinen ersten Hallenmeistertitel in 8:26,85 min. Dahinter landeten Titelverteidiger Hans Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) in 8:29,19min und U20-Athlet Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) in 8:29,77min auf den weiteren Plätzen.
Der erwartete Dreikampf um Gold im Hochsprung wurde früh zu einem Duell, nachdem Ben Henkes (ULC Riverside Mödling) nach übersprungenen 2,00m bereits die Segel streichen musste. Junioren-WM-Kandidat Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal) machte es besser und stellte mit 2,10m eine neue PB auf, gegen die 2,12m von Andreas Steinmetz (SVS) hatte aber auch er keine Chance.
Dreispringer Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) konnte von sechs Versuchen zwar nur einen gültig machen, der reichte mit 15,44m aber zu einer klaren Titelverteidigung gegen seinen Vereinskollegen Endiorass Kingley (14,79m) und Felix Schultschik (UWW LA, 13,75m).
Über 800m bestimmte Paul Stüger (KSV alutechnik) von Beginn an das Tempo von der Spitze, konnte in der letzten Kurve einen Angriff von Leon Kohn (SVS LA) abwehren und siegte in 1:54,91min vor dem Schwechater (1:55,22min) und Nikolaus Franzmair (TGW Zehnkampf Union), der mit 1:55,34min Bronze holte.
Der Kugelstoß war eine klare Angelegenheit für Alexander Gesierich (LAC Klagenfurt), der nicht nur auf 15,69m kam, sondern gleich die besten fünf Stöße des Bewerbes zeigte. Dahinter landeten U20-Athlet Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien, 14,52m) und Altmeister Gerhard Zillner (SVS LA, 14,03m).
Sarah Lagger holt Titel im Weitsprung und Kugelstoß
Der Kugelstoß war eine klare Angelegenheit für Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union). Sie führte von Beginn an und hatte gleich drei Stöße über 14,50m, der weiteste landete sogar bei tollen 14,98m (neuer ÖR U23 - bisher 14,92m Melitta Aigner, 1983). Silber holte sich Titelverteidigerin Christina Scheffauer (IAC) mit 14,10m.
Mehrkampf Ass Ivona Dadic (Union St.Pölten) bestritt mit dem Kugelstoß ihren ersten Wettkampf seit der Verletzung bei der WM in Doha. Mit 13,68m holte sie zwar Bronze, war damit aber nicht ganz zufrieden. „Ich bin im Training noch nicht wo ich gerne sein möchte, die Verletzung bei der WM hat mich doch länger behindert als ursprünglich gehofft, es war auch ein Nerv beleidigt. Wir mussten viel Alternatives trainieren wie viele Bergauf-Sprints, weil Sprints im Flachen bis vor Kurzem nicht gingen. Die Leistung heute war nicht optimal, aber direkt aus dem Training heraus war auch nicht mehr zu erwarten.“
Auch im Weitsprung war Junioren-Vizeweltmeisterin Sarah Lagger favorisiert, und sie konnte sich am Ende knapp mit 5,88m gegen Marie Helene Polt (DSG Wien) durchsetzen, die mit 5,86m eine neue PB sprang. Auch Isabel Posch (TS Lustenau) war mit 5,83m nicht weit weg vom obersten Podestplatz.
„Ich war nach den vielen harten Trainingswochen sehr müde, konnte mich aber diese Woche gut regenerieren. Da wir aber nicht wussten wo ich stehe, hätte ich mit den drei perfekten Stößen eigentlich nicht gerechnet. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im Weitsprung bin ich heute zum ersten Mal mit langem Anlauf gesprungen, da fehlt mir noch etwas die Sicherheit, aber die kommt mit den nächsten Trainings sicher noch.“
Sprinterin Alexandra Toth (ATG) kommt nach einigen Problemen im Laufe der Saison jetzt erst so richtig ins Laufen. Über die 60m kam die Top-Favoritin im Finale auf einen neue SB von 7,46s (VL 7,50s). Die Grazerin konnte damit den Angriff der jungen Konkurrentinnen abwehren, Ina Huemer (SU IGLA long life) wurde in 7,59s Zweite, Magdalena Lindner (Union St.Pölten) holte in 7,60s Bronze.
„Jetzt würde ich gerne mit den Wettkämpfen weitermachen, schade dass die Saison vorbei ist. Das Finale war heute der erste Lauf, in dem ich schmerzfrei war und mich völlig auf mich selbst konzentrieren konnte, das war bisher nie der Fall. Ich brauche immer einige Läufe, bis ich richtig reinkomme, durch die Probleme mit dem Knie gelang das leider heuer nie. Jetzt mache ich eine Woche Pause, dann geht’s gleich direkt rein ich den weiteren Aufbau Richtung Freiluft.“
Langsprinterin Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) startete heute auf der für sie kurzen 200m-Distanz, war aber auch dort ungefährdet und gewann ihr erstes Gold dieses Wochenendes mit 24,07s, der schnellsten Zeit, die sie je in der Linzer Tips-Arena gelaufen ist. Dahinter wurde es knapp, Ina Huemer (SU IGLA long life) holte sich auch hier den Vizemeistertitel in 24,36s vor Julia Schwarzinger (TGW Zehnkampf Union), die nur 4/100s langsamer war.
„Auf Bahn 5 war es schwierig für mich, weil Bahn 6 nicht belegt war und ich keine gute Starterin bin. Daher waren die ersten 50 Meter etwas holprig, mit der zweiten Hälfte des Laufes bin ich aber sehr zufrieden.“
Im 800m-Lauf schlug die jüngste Athletin im Feld zu. Laura Ripfel (ULC Weinland), die Österreich erst vor wenigen Tagen bei den Balkan-Meisterschaften vertreten hatte, übernahm in einem bis dahin taktisch geführten Rennen Eingangs der Schlussrunde mit einem unwiderstehlichen Antritt die Führung und baute diese bis zum Ziel immer weiter aus, 2:18,21min standen für sie auf der Anzeigetafel. Die weiteren Medaillen gingen an Carina Schrempf (Union St.Pölten, 2:18,76min) und Vorjahresmeisterin Bianca Illmaier (KSV alutechnik, 2:19,36min), die beide die lange führende Petra Gumpinger (SU IGLA long life) ebenfalls noch abfingen.
Über 3.000m machten sich Julia Mayer (DSG Wien) und Sandrina Illes (Union St.Pölten) vom Start weg davon, die Wienerin machte den ganzen Lauf über das Tempo und konnte auch den Angriff der Niederösterreicherin auf den letzten Metern abwehren, 9:34,54min zu 9:34,91min lautete das Endergebnis. Nicht weit zurück auf Rang 3 kam Marathon-Olympiakandidatin Eva Wutti (SU TRI Styria) nach 9:43,66min ins Ziel.
Der Stabhochsprung war eine deutliche Angelegenheit für Agnes Hodi (Union St.Pölten), die mit 3,90m klar vor Darja Novak (SVS-LA, 3,50m) und Katrin Preiner (Union Ebensee, 3,20m) siegte. Freiluft-Staatmeisterin Anna Sarah Sailer (ATSV Innsbruck) hatte keinen gültigen Versuch.
Alle österreichischen Hallen-Staatsmeister 2020 (Linz)
Samstag
Männer
60m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 6,70s
200m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 21,50s ÖJBL
800m: Paul Stüger (KSV alutechnik) 1:54,91min
3000m: Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) 8:26,85 min.
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,12m
Stabhochsprung: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 4,95m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) 15,44m
Kugelstoß: Alexander Gesierich (LAC Klagenfurt) 15,69m
Frauen
60m: Alexandra Toth (ATG) 7,46s ÖJBL
200m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 24,07s ÖJBL
800m: Laura Ripfel (ULC Weinland) 2:18,21min
3000m: Julia Mayer (DSG Wien) 9:34,54min
Stabhochsprung: Agnes Hodi (Union St.Pölten) 3,90m
Weitsprung: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 5,88m
Kugelstoß: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 14,98m ÖJBL, ÖR U23
Live-Stream
Der ÖLV bietet von diesen Meisterschaften wieder einen kompletten Live-Stream an
TV-Berichte
Sonntag, 23.2. um 12:00 auf ORF 1 - Sportbild
Donnerstag, 27.2. um 20:15 auf ORF Sport+
Links
- Live-Results
- Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) ÖLV
Der Eintritt ist frei.
Fotos (C) GEPA pictures, ÖLV/Katzenbeisser