Immer wiederkehrende Probleme im rechten Knie machten jedoch einen normalen Trainingsalltag schwieriger und schwieriger, weshalb Ivona Dadic eine grundlegende Entscheidung treffen musste und sich schlussendlich für einen kleinen operativen Eingriff entschied. „Ich wusste schon seit einiger Zeit, dass mein rechtes Knie die Ursache für viele Probleme, mit denen ich die letzten Jahre zu kämpfen hatte, war. Auf der einen Seite hatte ich ständig mit Schmerzen zu kämpfen, auf der anderen Seite hatte ich immer wieder muskuläre Probleme und Verletzungen, die einfach von einer Schonhaltung in Kombination mit den hohen Belastungen von Training und Wettkämpfen kamen. Natürlich fällt einem solch‘ eine Entscheidung nicht leicht. Wer legt sich schon gern unters Messer. Aber auf der anderen Seite muss ich in die Zukunft schauen. Und wenn ich noch ein paar Jahre Sport auf dem höchsten Niveau machen will, muss ich voll belastbar sein und dementsprechend trainieren können. Der Siebenkampf ist gnadenlos, da musst du einfach fit und vorbereitet sein. Die Disziplinen sind so unterschiedlich, da kompensierst du nichts, oder kannst nicht auf Glück hoffen. Ich bin überzeugt davon, dass ich sehr viele Punkte machen und meine Bestleistung noch deutlich nach oben schrauben kann. Dazu muss ich allerdings schmerzfrei sein“, kommentiert die Sportlerin des Jahres 2020.
Nach gut überstandener OP standen täglich mehrstündige Physiotherapie-Einheiten auf dem Programm. Das Team ist mit der Entwicklung und dem Reha-Verlauf sehr zufrieden. Ivona Dadic: “Ich bin mit dem Fortschritt der letzten Wochen wirklich happy. Wir haben in den Therapie-Einheiten teilweise extrem viel weitergebracht, und ich bin sehr oft vom Training heim gefahren und hab mir gedacht: „Wow, dass das heute schon geht, hätte ich nicht gedacht.“ Außerdem merke ich, dass das Knie jetzt schon Dinge zulässt, die vorher einfach immer Schmerzen verursacht haben. Das tut sehr gut und motiviert mich extrem.“
Trotz, oder gerade wegen, dieser Erfolge, steht nach wie vor die Herstellung der vollen Belastbarkeit im Fokus der nächsten Wochen, was auch eine Auswirkung auf die Saisonplanung mit dem Höhepunkt der WM in Budapest hat. Coach Philipp Unfried: „Die WM ist natürlich das Ziel für heuer. Dass Budapest erst im August ist, hilft uns auch, da wir jetzt doch noch recht viel Zeit haben, die wir dem Knie geben können. Ivi hat sich außerdem mit dem Sieg in Talence in eine sehr gute Ausgangsposition gebracht. Im Prinzip braucht sie nur einen guten Mehrkampf bis zum Qualifikationsschluss Ende Juli, um sich zu qualifizieren. In Anbetracht dieser Faktenlage ist klar, dass wir mit dem letztmöglichen Meeting, nämlich dem in Bydgoszcz (POL) am 22./23.7. planen. Das gibt uns maximal viel Zeit zur Vorbereitung und nimmt uns jetzt viel Stress.“
Text: Glavas Management