Gogl-Walli und Schauer wollen jeweils zwei Titel verteidigen
Zwei Mal Gold hatte Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf Union) 2023 über 200m und 400m in der Halle gewonnen, beide Titel will die Oberösterreicherin auch verteidigen. Die letztjährige Vierte der Hallen-EM präsentierte sich auch heuer bei ihren wenigen Auftritten schon stark, ihr Saisonziel ist die Hallen-WM über die 400m. Vor einer identen Aufgabe steht Sandra Schauer (Union St.Pölten), denn sie hatte vor einem Jahr die beiden längsten Distanzen bei den Hallen-Staatsmeisterschaften, die 1500m und die 3000m gewonnen und will diese Erfolge wiederholen. Leicht wird es für die Niederösterreicherin aber nicht, das Feld der Herausforderinnen ist in beiden Disziplinen sehr groß.
Einen ihrer größten Erfolge durfte 800m-Titelverteidigerin Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) letzten Samstag mit Silber bei den Balkan-Indoor-Meisterschaften feiern. Die Steigerung auf 2:01 Minuten zeigt deutlich, wie die Leistungskurve der Burgenländerin aktuell nach oben geht, Gold über ihre Paradestrecke sollte also fast garantiert sein. Selbiges gilt für Sprinterin Magdalena Lindner (Union St.Pölten), die Hallen-WM-Kandidatin läuft in Österreich über 60m in einer eigenen Liga. Ihre Trainingskollegin Karin Strametz (SU Leibnitz) hat heuer bereits serienweise tolle Zeiten knapp über 8 Sekunden hingelegt, vielleicht knackt die Steirerin ja gerade auf ihrer Lieblingsbahn in Linz die Schallmauer.
Die technischen Disziplinen versprechen größtenteils Hochspannung. So liegen im Hochsprung Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) und Christiane Krifka (SVS-LA) in der Meldeliste gleichauf, im Weitsprung sind Verena Mayr (Union Ebensee) und Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) beide heuer bereist 6m gesprungen, dazu muss man mit Titelverteidigerin Isabel Posch (TS Lustenau) immer rechnen. Lagger und Mayr führen dann auch das Ranking im Kugelstoß an, für die beiden Weltklasse-Mehrkämpferinnen geht es also um jeweils zwei Einzeltitel. Fünfkampf-Vizestaatsmeisterin Ivona Dadic (Union St.Pölten), die in den beiden letztgenannten Disziplinen die Jahresbestenliste jeweils anführt, hat ihre Hallensaison bereits beendet. Klar dagegen die Ausgangslage im Stabhoch- und Dreisprung, wo Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) bzw. Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) die größten Chancen haben.
Fuchs am Weg zur Hallen-WM, Strohmayer-Dangl peilt Doppelgold an
Sprinter Markus Fuchs konzentriert sich wie schon letztes Jahr ganz auf die 60m. Sein Ziel ist neben der Titelverteidigung auch sich mit einer schnellen Zeit im World-Ranking in eine gute Position zu bringen, um Anfang März bei der Hallen-WM in Glasgow mit dabei zu sein. Aktuell belegt der Niederösterreicher einen der 56 WM-Quali-Plätze, zusätzliche Punkte können aber definitiv helfen. Dahinter sollte es sehr knapp werden, für die weiteren Medaillen gibt es viele Kandidaten. Letztes Jahr hat Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) mit Gold über 200m, 400m und 800m einen bei Hallen-Staatsmeisterschaften noch nie dagewesenen Coup geliefert. Nach dem Trainerwechsel konzentriert sich der Burgenländer jetzt auf die kürzeren beiden Distanzen und zählt jeweils zu den heißesten Gold-Anwärtern. Größter Herausforderer könnte jeweils Nachwuchs-Hoffnung Alessandro Greco (DSG Wien) sein. Der 400m-Freiluft-Staatsmeister hat nebenbei auch den bereits mehr als 35 Jahre alten U20-Hallen-Rekord über diese Distanz im Visier, auf den ihm nur mehr 6/100s fehlen.
Nach dem vorzeitigen Saisonende von WM-Teilnehmer Raphael Pallitsch (SVS LA) dürften die 800m ein offenes Rennen werden, vor allem da Freiluft-Staatsmeister Elias Lachkovics (SVS LA) nach einem Bänderriss im Sprunggelenk erst sein Comeback feiern wird und somit hinter seiner Form noch ein Fragezeichen steht. Über 1500m gibt es hingegen mit Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) einen großen Favoriten, selbiges gilt für die längste Hallendistanz, die 3.000m, wo Neo-5.000m-Rekordler Sebastian Frey (DSG Wien) nur schwer zu schlagen sein wird. Über die 60m Hürden bricht in Österreich gerade eine neue Zeitrechnung an, mit Enzo Diessl (SU Leibnitz) gibt es einen großen Gold-Anwärter. Der U20-Europameister hat den Sprung in die allgemeine Klasse und die damit verbundenen höheren Hürden ohne Probleme geschafft und ist mit seinem Sieg am Dienstag beim „Silber“-Meeting in Belgrad bereits in der Europa-Klasse angekommen. Vielleicht hilft ihm die schnelle Linzer Bahn auch die fehlenden 4/100s auf das direkte Hallen-WM-Limit von 7,62s zu finden.
Im Stabhochsprung fehlt Titelverteidiger Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck), so scheint alles frei für einen Sieg für Alexander Auer (TGW Zehnkampf Union), der heuer bereits neue PB aufgestellt hat. Dessen Vereinskollege Endiorass Kingley hat zuletzt im Dreisprung bei den Balkan-Meisterschaften aufgezeigt und könnte mit einem starken Wettkampf seine Position im Rennen um einen Startplatz bei der EM in Rom weiter verbessern. Hochspringer Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) sollte ebenso die besten Chancen auf Gold haben wie im Weitsprung Titelverteidiger Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling). Bleibt der Kugelstoß, wo sich wie schon in der Vergangenheit ein knappes Duell zwischen Matthias Krach (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) und Alexander Gesierich (ATG) abzeichnet.
Gleichzeitig werden in Linz auch die Österreichischen Meisterschaften der U18-Klasse sowie die ÖM im 3.000m-Bahngehen ausgetragen.
Beginnzeiten: Samstag 12:00, Sonntag 10:00
Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Alfed Nevsimal)
Livestreams auf streamster.tv (auch on-demand abrufbar):
Samstag
Sonntag
TV-Beiträge vom Meeting werden am Mittwoch, 21.2. um 19:00 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 25.2. um 10:15 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild gesendet.
- 17./18.2. - Staatsmeisterschaften (Linz)
- 1.-3.3. - Hallen-WM (Glasgow/GBR)
Foto: (C) ÖLV / @wolf.amri
