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Hallen-Staatsmeisterschaften: Gogl-Walli, Fuchs und Lindner schon in WM-Form, Mayr erhält WM-Startplatz

© ÖLV / Alfed Nevsimal

An diesem Wochenende finden in der Linzer Tips-Arena die Leichtathletik-Hallen-Staatsmeisterschaften statt. Schon am ersten Tag gab es viele tolle Leistungen zu bestaunen. So konnte sich Magdalena Lindner deutlich steigern, Susanne Gogl-Walli egalisierte ihre Bestleistung und Sprinter Markus Fuchs zeigt sich in Top-Form. Zusätzlich gab es erfreuliche Nachrichten von World Athletics den Fünfkampf bei der Hallen-WM betreffend, denn Verena Mayr erhielt einen fixen Startplatz.

Mayr bekommt Startplatz bei Hallen-WM im Fünfkampf

Heute Vormittag erreichte den ÖLV eine Einladung von World Athletics für Verena Mayr (Union Ebensee) für den Fünfkampf bei der Hallen-WM Anfang März in Glasgow (GBR). Die Oberösterreicherin gewann vor einer Woche die Staatsmeisterschaft im Mehrkampf mit einer tollen Leistung, die ihr über die Weltrangliste nun einen der nur 12 Startplätze beim Saisonhöhepunkt brachte. Die Linzerin wird damit in Großbritannien auch ihr Hallen-WM-Debüt feiern.

Verena Mayr: „Ich habe mich richtig gefreut, als ich die Nachricht heute bekam. Es war ja nicht mehr wirklich damit zu rechnen, da die Bekanntgabe so lange gedauert hat. Diese Woche stand sowieso vor allem Erholung vom kräftezehrenden Fünfkampf auf dem Programm, nächste Woche trainiere ich noch einmal intensiv in Nizza und dann liegt der Fokus auf der WM.“

(C) ÖLV / Alfed Nevsimal

Lindner mit starker PB, Gogl-Walli mit toller Zeit auf der Unterdistanz

In den Vorläufen über die 60m war Mehrkämpferin Isabel Posch (TS Lustenau) mit neuer PB von 7,36s noch um 1/100s schneller gewesen als Magdalena Lindner (Union St.Pölten), im Finale drehte die Niederösterreicherin aber den Spieß um. Mit einem perfekten Lauf pulverisierte die Hallen-WM-Kandidatin ihre bisherige PB und war um 4/100s schneller als jemals zuvor, 7,32s standen im Ziel auf der Anzeigetafel. Posch kam auf starke 7,38s, Bronze ging mit neuer PB von 7,59s an Viktoria Willhuber (LTU Graz).

Magdalena Lindner: „Heute ist endlich einmal alles aufgegangen. Wenn man über 60m nur einen kleinen Fehler macht, dann ist es schon vorbei, das war heuer leider bei mir fast immer der Fall. Ich musste also geduldig sein, und heute war es soweit, ich habe das gezeigt, was ich wirklich draufhabe. Es ist auch toll, dass Isabel mir jetzt im Nacken sitzt, das spornt noch einmal zusätzlich an.“

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Nichts zu rütteln gab es an der Vorherrschaft von Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf Union) über die 200m. Die Oberösterreicherin zeigte wieder ein sehr starkes Rennen und egalisierte mit 23,56s ihre Hallen-Bestleistung aus dem Vorjahr, gute Voraussetzungen für einen schnellen 400er am Sonntag. Schon mit Respektabstand erreichten Viktoria Willhuber (LTU Graz) in 24,64s (PB) und Hürden-Spezialistin Lena Pressler (Union St.Pölten) in 24,94s auf den Rängen 2 und 3 das Ziel.

Susanne Gogl-Walli: „Mit der Steigerung zum letzten Rennen bin ich sehr zufrieden, die PB zeigt, dass der Speed schon sehr gut ist. Wir werden nächste Woche trotzdem noch an einigen Kleinigkeiten arbeiten, aber der Weg passt. Morgen möchte ich auch über 400m meine Saisonbestleistung verbessern, das wäre im Hinblick auf die Bahnauslosung bei der Hallen-WM sehr wichtig.“

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Auf eine schnelle Zeit über die 800m hatte es Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) angelegt. Die Silbermedaillengewinnerin der Balkanmeisterschaften war aber diesmal auf sich alleine gestellt, so war es für sie nicht möglich an ihre kürzlich aufgestellte PB heranzukommen. In 2:04,92 min war die Burgenländerin aber der Konkurrenz meilenweit voraus, Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) hatte als zweitschnellste trotz PB mit 2:14,15 min fast 10 Sekunden Rückstand, Mehrkämpferin Viola Simmer holte sich weitere 61/100s dahinter Bronze.

Caroline Bredlinger: „Ich wollte zwar in Richtung 2:03 laufen, aber alleine war es dann auf der zweiten Hälfte sehr schwer. Trotzdem bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden, ich habe aus nicht so guten Rennen in dieser Saison gelernt und letzte Woche hat endlich einmal alles geklappt, das hilft mir auch mental für die Zukunft sehr viel.“

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Gewohntes Bild über die 3.000m der Frauen, wie so oft in den letzten Jahren machte Sandrina Illes (Union St.Pölten) von Beginn an das Tempo. Nur Sandra Schauer konnte ihrer Vereinskollegin folgen und wie im letzten Jahr auf den letzten Runden auch vorbeigehen und ihren Titel über diese Distanz in 9:32,39 min verteidigen. Mit einem starken Endspurt konnte Lotte Seiler (KSV Alutechnik) in 9:36,99 min (PB) den Rückstand noch wettmachen, an Illes vorbeigehen und sich Silber sichern. Die Niederösterreicherin kam nach 9:37,39 min ins Ziel und erhielt dafür Bronze.

Gleich mit dem ersten Versuch auf die neue österreichische Jahresbestweite von 6,19m setzte Isabel Posch (TS Lustenau) im Weitsprung eine Duftmarke, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen sollte. Die Vorarlbergerin konnte noch zwei weitere Sprünge über die 6m-Marke in die Wertung bringen, die Verteidigung des Vorjahrestitels war damit gesichert. Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) steigerte sich im sechsten Durchgang noch auf 6,15m und holte Silber, im Mehrkämpferinnenduell um Rang 3 hatte Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) dank des besseren zweitbesten Wertes die Nase hauchdünn vor Verena Mayr (Union Ebensee), beide schafften heute 5,96m.

Isabel Posch: „Letzte Woche hat es mich ziemlich geärgert, dass der Anlauf nicht geklappt hat. Das war heute viel besser und es war mir auch wichtig, dass gleich der erste Versuch weit war. Als Mehrkämpferin bin ich ja gewohnt gleich in den ersten Versuchen gute Leistungen bringen zu müssen. Sehr gefreut hat mich heute auch der 60er, mit solchen Zeiten habe ich wirklich nicht gerechnet, noch dazu wo es ein wenig stressig war zwischen Weit und Sprint hin und her wechseln zu müssen.“

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Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) konnte sich anschließend im Kugelstoßen schadlos halten und ihren zweiten Indoor-Titel in dieser Disziplin nach 2020 holen. Mit einer starken Serie von drei 14m-Stößen, der weiteste davon auf 14,39m, war der Kärntnerin Gold diesmal nicht zu nehmen. Christina Scheffauer (IAC) konnte sich auch heuer wieder eine Medaille sichern, diesmal Silber mit 13,79m. Nur 2cm weniger brachte Verena Mayr (Union Ebensee) in die Endwertung, was ihr Bronze brachte.

Sarah Lagger: „Ich wusste ich kann jetzt weit stoßen, darum hat es mich im Fünfkampf auch etwas geärgert, dass es dort nicht so funktioniert hat. Wir haben im Winter viel mit Imitationen an der Technik gearbeitet, da kann ich die Bewegungsabläufe in höherer Geschwindigkeit durchführen, das bringt mir jetzt technisch sehr viel. Auch Weitsprung war besser diesmal, ich bin mit dem heutigen Tag sehr zufrieden.“

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Eine klare Angelegenheit war wie erwartet der Stabhochsprung, Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) hatte mit ihrer ersten übersprungenen Höhe von 3,70m den Wettkampf bereits gewonnen, sie legte dann noch die 4,00m nach. Rang 2 ging an Vera Vacik (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22), die so wie Katrin Kammerlander (Union Ebensee) 3,60m schaffte, aber weniger Fehlversuche benötigte.

Fuchs mit drittbester Karrierezeit, weitere starke Leistungen

Kein leichtes Leben hatte heute Markus Fuchs (Union St.Pölten) über die 60m. Sein Vorlauf wurde nicht weniger als sechs Mal zurückgeschossen, bevor es im fünften Versuch endlich klappte, dafür waren die 6,70s für den Niederösterreicher sehr beachtlich. Im Finale zeigte der Hallen-EM-Finalist des Vorjahres dann sein volles Potential und trommelte mit 6,61s die drittschnellste Zeit seiner Karriere auf die Linzer Bahn. Damit sollte der nunmehr zehnfache Hallenstaatsmeister über diese Distanz seinen Platz im World Ranking soweit gefestigt haben, dass einem Start bei der Hallen-WM in zwei Wochen nichts mehr im Wege steht. Noel Waroschitz (IAC) drückte seine PB auf 6,78s und wurde mit Silber belohnt, Altmeister Andreas Meyer-Lux (ULC Riverside Mödling) konnte mit 6,84s noch einmal Bronze holen.

Markus Fuchs: „Das war sicher der anstrengendste Wettkampf, den ich je bestritten habe. Ich war jetzt beim Finale echt schon müde von den vielen Startversuchen. Ich weiß, dass ich schon eine mittlere 6,50er-Zeit draufhabe, leider verhinderten die Umstände heute, dass ich sie dem tollen Publikum zeigen konnte. Aber dann hebe ich mir das halt für Glasgow beim Saisonhöhepunkt auf.“

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Praktisch direkt aus dem Trainingscamp auf Teneriffa kam Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) nach Linz. Die Vorbereitung gilt heuer ganz den 400m Hürden, wo die EM-Qualifikation das Ziel ist, die Hallen-Staatsmeisterschaften werden praktisch im Vorbeigehen mitgenommen. Der Burgenländer war im 200m-Bewerb trotzdem nicht zu biegen, ganz im Gegenteil, mit neuem BLV-Rekord von 21,87s steigerte er sogar seine Hallen-PB um 11/100s und wiederholte Gold über diese Distanz. Stark auch wieder Nico Garea (KSV Alutechnik) als Zweiter mit 22,05s, Lukas Weilharter (DSG Wien) schaffte es mit neuer PB von 22,41s auch noch aufs Treppchen.

Niklas Strohmayer-Dangl: „Es war sehr schwer einzuschätzen, was ich am 200er draufhabe, aber offenbar bin ich in der Beschleunigung besser geworden und konnte mir das Fliegende gut erhalten. Mit dem Wechsel nach St.Pölten haben wir ja auch das Training umgestellt damit ich auf den ersten 200m bei den 400m Hürden nicht mehr so viel Zeit verliere und auf diesem Abschnitt besser werde.“

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Mit Spannung waren die 800m erwartet worden, die Ausgangslage versprach ein enges Rennen. Paul Stüger (KSV Alutechnik) sorgte zwar 600m lang für das Tempo, ging aber am Ende leer aus. Denn Elias Lachkovics (SVS LA) konnte in seinem ersten Saisonrennen nach dem Freiluft-Titel jetzt in 1:54,51 min auch jenen in der Halle gewinnen, Niklas Kainrath (Union St.Pölten) in 1:54,93 min und Samuel Lengauer (TGW Zehnkampf Union) in 1:55,06 min hatten das Nachsehen.

Über 3.000m entwickelte sich vom Startschuss weg ein schnelles Rennen, in dem Sergio Miranda für ein hohes Tempo sorgte. In seinem Windschatten reihten sich Sebastian Frey (DSG Wien) und Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) ein, die auf der zweiten Streckenhälfte dann selber die Geschwindigkeit hochhalten mussten. Der Wiener, der ja vor wenigen Wochen bereits einen 5.000m-Hallenrekord aufstellte, hatte am Ende den längeren Atem und wiederholte mit seiner zweitschnellsten Karrierezeit seinen Vorjahressieg in 7:52,72 min, der Oberösterreicher wurde in 7:54,02 min Zweiter. Schon deutlich zurück beendete Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) nach 8:11,02 min als Dritter das Rennen.

Sebastian Frey: „Wir wollten heute schon den Rekord noch einmal angreifen, dafür waren aber die ersten Runden etwas zu langsam. Aber natürlich freut mich der Titel sehr, und auch mit der ganzen Saison bin ich sehr zufrieden. Letztes Jahr habe ich etwas gezweifelt, aber offenbar hat die Umstellung auf den neuen Trainer nur etwas gedauert und jetzt kommen die Steigerungen. Es ist super international mit so einer starken Gruppe trainieren zu können, das bringt enorm viel. Für die Outdoor-Saison ist die EM-Qualifikation über 5.000m mein großes Ziel.“

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Eine Überraschung gab es im Stabhochsprung, wo sich Oliver Latzelsberger (Union Pottenstein) mit übersprungenen 4,95m seinen ersten Staatsmeistertitel sichern konnte. Favorit Alexander Auer (TGW Zehnkampf Union) hatte im ganzen Wettkampf nur einen gültigen Versuch bei seiner Einstiegshöhe von 4,85m, so blieb ihm wie schon im Vorjahr wieder nur die „Silberne“, mit den beiden stand noch Pascal Kobelt (TS Lustenau) auf dem Podest, er schaffte 4,45m.

Im Weitsprung gab es quasi eine Kopie der Staatsmeisterschaften der letzten drei Jahre. Jedes Mal hatte Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling) nur jeweils einen Hallenwettkampf bestritten und dabei wurde er drei Mal Hallen-Staatsmeister. Und jedes Mal hat er die Konkurrenz bereits mit dem ersten Versuch geschockt, heuer sprang er in Runde 1 auf 7,31m. Im letzten Durchgang gab es eine Überraschung, als Mehrkampf-Staatsmeister Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union) mit tollen 7,34m die Führung übernahm, doch der Niederösterreicher konnte noch einmal zurückschlagen und mit 7,48m seinen Status als Nummer 1 im Weitsprung festigten. Niklas Voss (Sparkasse SG Götzis) mit gesprungenen 7,16m komplettierte das Podest.

Nicht unerwartet konnte sich Alexander Gesierich (ATG) mit 15,41m seinen zweiten Hallentitel im Kugelstoß nach 2020 sichern. Doch eher überraschend kam hingegen der zweite Rang für Leonhard Jäger (SV-Reutte LA Raiffeisen), der U20-Athlet stellte mit 15,22m sogar neuen TLV-Rekord auf und verwies Titelverteidiger Matthias Krach (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22), der auf 15,03m kam, auf Platz 3.

(C) ÖLV / Alfed Nevsimal

Übersicht der österreichischen Hallen-Staatsmeister 2024 (Linz)

Samstag

Frauen

60m: Magdalena Lindner (Union St.Pölten) 7,32s ÖJBL
200m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 23,56s ÖJBL
800m: Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) 2:04,92 min
3000m: Sandra Schauer (Union St.Pölten) 9:37,39 min ÖJBL
Weitsprung: Isabel Posch (TS Lustenau) 6,19m ÖJBL
Stabhochsprung: Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) 4,00m
Kugelstoß: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 14,39m

Männer

60m: Markus Fuchs (Union St.Pölten) 6,61s ÖJBL
200m: Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) 21,87s ÖJBL
800m: Elias Lachkovics (SVS LA) 1:54,51min
3000m: Sebastian Frey (DSG Wien) 7:52,72 min
Stabhochsprung: Oliver Latzelsberger (Union Pottenstein) 4,95m
Weitsprung: Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling) 7,48m ÖJBL
Kugelstoß: Alexander Gesierich (ATG) 15,41m

Beginnzeit: Sonntag 10:00

Meldelisten & Live-Ergebnisse

Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Alfed Nevsimal)

Bericht Tag 1 der U18-Klasse

Livestreams auf streamster.tv (auch on-demand abrufbar):
Samstag 
Sonntag   

TV-Beiträge vom Meeting werden am Mittwoch, 21.2. um 19:00 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 25.2. um 10:15 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild gesendet. 

Wichtige LA-Events 2024

  • 17./18.2. - Staatsmeisterschaften (Linz)
  • 1.-3.3. - Hallen-WM (Glasgow/GBR)

Fotos: © ÖLV / Alfed Nevsimal

17/02/24 09:41, Text: Georg Franschitz

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  Verein

Punkte (Zwischenstand 12.04.2024)

1. TGW Zehnkampf-Union Logo TGW Zehnkampf-Union 2.118
4. UNION St. Pölten 982
3. ULC Riverside Mödling ULC Riverside Mödling 849
2. DSG Wien 668
5. SU Leibnitz 563
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