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U23-EM: Reicht großartige 6. über 5000m, Schuler im Siebenkampf auf Zwischenrang 9

© ÖLV / Coen Schilderman

Heute begannen in Espoo / FIN die 14. U23 Europameisterschaften der Leichtathletik für die Jahrgänge 2001 - 2003. Aus dem 25-köpfigen ÖLV-Team waren in der zweiten Session am Nachmittag vier Athleten im Einsatz. Die Auftritte der heimischen Athleten verliefen wechselhaft, neben dem tollen Rang 6 für Carina Reicht über 5000m und einem Top-10-Zwischerang für Mehrkämpferin Chiara-Belinda Schuler gab es noch einen Sturz und eine Verletzung zu vermelden.

Carina Reicht (OMNi-BiOTiC-POWERTEAM) hatte von Nachwuchsgroßereignissen bereits zwei Top-10-Plätze auf ihrer Visitenkarte, 2018 war sie bei der U18-EM über 3.000m Sechste geworden, 2019 bei der U20-EM über 5000m dann Neunte. Auch heute wollte die Steirerin dieses erreichen, zusätzlich hatte sie sich den ÖLV-U23-Rekord als Ziel gesetzt. Die Bedingungen waren mit 20 Grad und wenig Wind fast perfekt, zu Beginn begannen die 16 Läuferinnen aber sehr verhalten. Die Steirerin, als 12. der Entry-List ins Rennen gegangen, positionierte sich einmal in der Mitte des Feldes, in dem es immer wieder zu Rangeleien kam, bevor dann Ruhe einkehrte und jede ihren Platz gefunden hatte. Die ersten zwei Kilometer wurden in 6:35min absolviert, dann stieg das Tempo plötzlich extrem an, das Feld zerriss innerhalb von weniger als einer Runde komplett. Die 22-Jährige behielt ihren Rhythmus bei, lag dann lange auf Rang 10, konnte sich aber auf dem letzten Kilometer mit ihrem wunderschönen Laufstil immer weiter nach vorne arbeiten und noch mehrere Konkurrentinnen abfangen. Mit einem tollen Endspurt gelang noch der Vorstoß auf den großartigen 6. Platz, mit 15:56,92min blieb sie auch als erste österreichische U23-Läuferin unter der 16-Minuten-Schallmauer und verbesserte den alten ÖLV-U23-Rekord von Jennifer Wenth um mehr als 5 Sekunden. Somit konnte Reicht gleich alle ihre drei Ziele erreichen: Top-10-Platz, Rekord und Sub-16, eine beeindruckende Vorstellung.

„Die ersten fünf, sechs Runden war es extrem langsam, ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte, da dachte ich der Rekord geht sich nicht aus. Dann wurde es auf einmal unglaublich schnell, da wusste ich, da darf ich nicht mitgehen. Dann habe ich mich aber immer auf die nächste Athletin vor mir konzentriert, mich herangearbeitet und eine nach der anderen überholt. Ein sehr cooles Rennen, ich bin sehr happy und freue mich sehr über Platz 6 und den Rekord.“

© ÖLV / Coen Schilderman

Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) setzte den Siebenkampf am Nachmittag zuerst mit dem Kugelstoßen fort. Sie eröffnete diese Disziplin mit 13,16m, beim zweiten Stoß rutschte der 22-Jährigen die 4kg-Kugel über die Finger, woraufhin sie den Versuch ungültig machte. Zum Ende des Bewerbes gab es Schuler aber noch eine Steigerung auf 13,45m, womit sie nur um 26cm unter ihrer PB blieb. Diese Leistung brachte mit der insgesamt fünftbesten Weite wieder 757 Zähler aufs Konto und damit gab es mit 2.519 Punkten eine Verbesserung auf Zwischenrang 9. Blieb der 200m-Lauf als letzte der vier Disziplinen des ersten Wettkampftages. Die Vorarlbergerin war in den zweiten von drei Läufen auf Bahn 5 gelost worden und legte auch gleich sehr gut los. Nach einem exzellenten Kurvenlauf lag sie mit an der Spitze des Feldes, bevor es auf den letzten Metern für Schuler doch sehr lange 200m wurden. Mit 24,90s (2,0) egalisierte sie trotzdem ihre PB und bekam als zwölftbeste dieser Disziplin dafür 896 Punkte.

Somit übernachtet die Hörbranzerin mit 3.415 Punkten auf dem sehr guten Rang 9, sie hat auch nur um 77 Zähler weniger als zum gleichen Zeitpunkt bei ihrem bisher besten Siebenkampf in Götzis vor wenigen Wochen.

„Beim ersten Stoß wollte ich über 13 Meter kommen, das ist gelungen. Der zweite ist mir etwas aus der Hand gerutscht und beim dritten habe ich dann voll angegriffen, damit bin ich zufrieden. Es war nicht optimal, aber für den Mehrkampf voll ok. Über 200m wollte ich meine PB angreifen und die Kurve war mega gut. Gegen Ende bin ich etwas ins Hohlkreuz gefallen, da fehlt dann der Druck nach vorne, aber die Zeit passt sehr gut. Ich freue mich voll auf morgen, weil die Bahn ist sehr gut, Weit und Speer sind ja zwei von meinen Lieblingsdisziplinen und die Form ist in beiden sehr gut.“

© ÖLV / Coen Schilderman

Bei heftigem Gegenwind mussten die Weitspringer ihre Qualifikation bestreiten, bis zu -3,5 m/s wurden gemessen. Auch Oluwatosin Ayodeji (TECNOPLAST TS Höchst) war davon betroffen, bei -1,9 m/s kam er zunächst auf 7,02m. Der zweite Sprung war dann um ca. 10cm übertreten, zusätzlich griff sich der Vorarlberger nach der Landung an den Oberschenkel und humpelte aus der Sandgrube. Vor dem dritten und letzten Versuch lag der EYOF-Goldmedaillengewinner von 2019 auf Rang 17, um ins Finale der besten 12 zu kommen musste eine Steigerung auf mindestens 7,15m her. Doch damit wurde es für den 20-Jährigen nichts, er konnte auf Grund der Verletzung nicht mehr richtig anlaufen brach den Sprung ab. Damit beendete Ayodeji den Wettkampf auf dem 17.Rang.

„Beim Ersten habe ich den Balken trotz des Gegenwindes gut getroffen, aber ich habe die Beine nicht lange genug oben halten können, darum war er nicht so weit. Beim zweiten Anlauf habe ich den linken hinteren Oberschenkel schon stark gespürt. Darum habe ich den dritten Anlauf dann auch abgebrochen, um keine schlimmere Verletzung zu riskieren.“

Lotte Luise Seiler (KSV Alutechnik) war in Espoo zum zweiten Mal nach 2021 bei einer U23-Europameisterschaft über die 3000m Hindernis am Start. Noch ist die Fitness nach vielen Verletzungen noch nicht dort, wo sich die Steirerin es wünscht, eine PB vor wenigen Wochen machte jedoch Mut für den heutigen Vorlauf. Das Rennen der Steirerin war aber nach etwas mehr als einer Runde praktisch vorbei, als sie schon bei der ersten Überquerung des Balkens vor dem Wassergraben stürzte und plötzlich im Wasser lag. Die 22-Jährige rappelte sich zwar auf und lief dem Feld hinterher, der Abstand wurde aber nicht kleiner. Nach 10:42,81min beendete Seiler ihr Solo-Rennen auf Rang 14, insgesamt ergab das Platz 27.

„Das ist echt ärgerlich. Ich weiß gar nicht wie es passiert ist, wahrscheinlich bin ich hängen geblieben, plötzlich bin ich mit dem Kopf unter Wasser gewesen. Dann war es mental sehr schwer, ich habe zwischen ´ich muss aufholen´ und ´ich gebe auf´ hin und her geschwankt. Beine und Kopf waren dann einfach müde, da war es ein einsames Rennen und die Zeit ist irgendwas. So schade, denn die 10:12 in Wien haben sich so leicht angefühlt, ich war sicher so um die 10:05 und damit um den Aufstieg ins Finale mitkämpfen zu können, vor allem da ich normalerweise eine starke Schlussrunde habe.“

(C) ÖLV / Coen Schildermann

Der Zeitplan der ÖLV-Athleten

 

Ortszeit

MEZ

Bewerb

Kategorie

Athlet/in

14.07. (FR)

10:00

 

10:15

10:40

11:30

12:15

12:55

- - - - -

17:00

18:20

18:20

18:25

19:55

09:00

 

09:15

09:40

10:30

11:15

11:55

- - - - -

16:00

17:20

17:20

17:25

18:55

400m Hürden (VL)

 

Weisprung (7K)

400m Hürden (VL)

5.000m (EL)

Dreisprung (Q)

100m Hürden (VL)

- - - - -

Speer (7K) Gruppe A

Stabhoch (Q)

Speer (7K) Gruppe B

100m Hürden (SF)

800m (7K)

Männer

 

Frauen

Frauen

Männer

Männer

Frauen

- - - - -

Frauen

Männer

Frauen

Frauen

Frauen

Strohmayer-Dangl,

Köhldorfer

Schuler

Dlauhy, Mager, Pressler

Frey

Kingley

Krawanja, Lackner

- - - - -

Schuler

Latzelsberger

Schuler

Krawanja, Lackner

Schuler

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Meldelisten 

Startlisten & Live-Ergebnisse

Fotos  (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Coen Schilderman)  

Daten & Fakten zur U23-EM  

Livestream von ÖLV - DLV - Swiss Athletics

Livestream  

Der ÖLV überträgt die U23 EM von Donnerstag bis Sonntag zur Gänze live. Kommentatoren: Uwe Holli und Bernhard Schmid. Der Fokus bei dieser Übertragung liegt auf den Athleten der Nationen Österreich – Deutschland - Schweiz, es sollten also alle sportlichen Aktionen der heimischen Athleten zu sehen sein.

Freitag: 8:30 – 13:10 und 15:50 – 20:30
Samstag: 8:50 – 13:35 und 14:50 – 19:50
Sonntag: 8:50 – 14:30 und 15:15 – 19:35

Die U23 EM im Internet

European Athletics U23 EM  

Veranstalter    

Foto: © ÖLV / Coen Schilderman

13/07/23 15:58, Text: Georg Franschitz

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